WEF 2025: Trumps Politik, Nahost und Top-Gäste: Das Wichtigste zum WEF 2025
Davos – Am heutigen Montag startet die 55. Ausgabe des Weltwirtschaftsforums (WEF) statt. Am alljährlichen Anlass in Davos treffen sich über 3000 Personen aus der Politik, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft. Das Wichtigste zum kommenden WEF im Überblick.
Die Top-Themen am WEF:
US-POLITIK: Am ersten Tag des WEF findet in Washington die Amtseinführung von Donald Trump zum neuen Präsidenten der USA statt. Trump kündigte für seine Präsidentschaft unter anderem hohe Zölle auf Importgüter, die Annexion von Gebieten wie Kanada, Grönland oder Panama und die Beendigung des Kriegs in der Ukraine an. Die mutmasslichen Pläne sollen am WEF diskutiert werden. Trump selbst wird am Donnerstag eine Video-Ansprache halten, in welcher mehr über die politischen Prioritäten der neuen US-Regierung zu erfahren sein werde. Wer von der neuen US-Verwaltung physisch in Davos anwesend sein wird, war zunächst nicht bekannt. Auch die Präsenz von Unternehmer und Trump-Berater Elon Musk schlossen die Organisatoren am vergangenen Dienstag nicht aus.
NAHOST-KONFLIKT: Die ausgehandelte Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas im Gazastreifen wird in Davos Thema sein. Sie soll am Sonntag in Kraft treten. Sowohl der israelische Präsident Isaac Herzog wie auch Mohammed Mustafa, Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, stehen auf der Gästeliste des WEF. Auch die Premierminister von Katar und Ägypten, die bei den Gesprächen zwischen Israel und der Hamas involviert waren, reisen in den Bündner Kurort.
UKRAINE: Der russische Angriffskrieg in der Ukraine dauert bereits fast drei Jahre an. Jedoch gilt die militärische Unterstützung aus den USA an die Ukraine mit der Amtseinführung von Präsident Trump als unsicher. In Davos wird der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zu Gast sein und am Dienstag eine Rede halten. Russische Regierungsmitglieder sind erneut nicht auf der Gästeliste des WEF zu finden.
Die weiteren Teilnehmenden:
GÄSTE: Über 60 Staats- und Regierungschefs und -chefinnen werden in diesem Jahr nach Davos reisen. Unter anderem anwesend werden der chinesische Vize-Premier Ding Xuexiang, der argentinische Präsident Javier Milei und der neue syrische De-Facto-Aussenminister Asaad Hassan al-Shaybani. Angemeldet haben sich auch die Präsidenten von Ländern in Konfliktregionen wie Armenien und Aserbaidschan, Nikol Paschinjan und Ilham Aliyev. Ebenfalls Antonio Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO), sowie NATO-Generalsekretär Mark Rutte kommen nach Davos. Des Weiteren werden laut den Organisatoren über 1600 Wirtschaftsführer, darunter über 900 der weltweit führenden CEOs und Vorsitzenden der Mitglieder und Partner des Weltwirtschaftsforums, ebenfalls teilnehmen.
BUNDESRAT: Sechs Mitglieder des Bundesrats reisen nächste Woche nach Davos. Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter wird am Dienstag den Anlass eröffnen. Weiter kommen die Regierungsmitglieder Viola Amherd, Elisabeth Baume-Schneider, Guy Parmelin, Ignazio Cassis und Beat Jans ans WEF. Sie haben insgesamt mindestens 40 bilaterale Treffen geplant, wie der Bundesrat am Freitag mitteilte. So plant Wirtschaftsminister Parmelin unter anderem die Unterzeichnung von Freihandelsabkommen mit Thailand und dem Kosovo.
EUROPA: Die Europäische Kommission wird angeführt durch ihre Präsidentin, Ursula von der Leyen, am WEF teilnehmen. 13 weitere Kommissionsmitglieder sowie Roberta Metsola, Präsidentin des Europäischen Parlaments, nehmen ebenfalls am Forum teil. Weiter werden die europäischen Politgrössen Olaf Scholz, deutscher Bundeskanzler, Pedro Sanchez, spanischer Premierminister, Andrzej Duda, polnischer Präsident, Dick Schoof, niederländischer Premierminister, und Aleksandar Vucic, serbischer Präsident, in Davos erwartet.
Wissenswertes zum WEF:
LEITSATZ: Dieses Jahr findet das Forum unter dem Leitsatz «Collaboration for the Intelligent Age» («Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter») statt.
SICHERHEIT: Um die Sicherheit am World Economic Forum in Davos zu gewährleisten, sind alle Schweizer Polizeikorps im Einsatz, wie der Einsatzleiter am Freitag mitteilte. Gegenüber dem Vorjahr habe sich die Sicherheitslage akzentuiert. Dazu beitragen würden die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten, die Entwicklungen in Syrien sowie die Anschläge in Deutschland. Auch Cyberdelikte zählten zu den Bedrohungen. Unterstützt werden die Polizeikräfte von bis zu 5000 Armeeangehörigen. Etwa die Hälfte ist in und um Davos im Einsatz. Die andere Hälfte erfüllt dezentrale Aufgaben im ganzen Land. Die Luftwaffe gewährleistet die Lufthoheit im Raum über Davos.
ORGANISATION: Das World Economic Forum (WEF) ist eine Stiftung und Lobbyorganisation mit Sitz in Cologny GE. Sie finanziert sich vor allem über ihre Mitglieder – die rund 1000 wichtigsten multinationalen Unternehmen. Die Firmen zahlen zehntausende Franken Jahresbeiträge, die WEF-Teilnehmer dazu noch mehrere zehntausend Franken Eintrittsgeld. Die Stiftung erzielte im Finanzjahr Juli 2023 bis Juni 2024 einen Umsatz von 440 Millionen Franken. Das WEF beschäftigt weltweit rund 850 Mitarbeitende. (awp/mc/pg)