Bern – Das Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos rechnet mit einer Rekordbeteiligung aus Wirtschaft und Politik. Auch Vertreter der neuen Trump-Administration werden erwartet, wie WEF-Präsident Borge Brende im Interview mit dem «Blick» sagte.
Wer genau anreisen werde, konnte Brende aus Sicherheits- und Vertraulichkeitsgründen nicht sagen. Er versprach jedoch «die eine oder andere Überraschung». Die neue Regierung in Washington werde «einen grossen Fussabdruck in Davos hinterlassen», wird der Norweger weiter zitiert.
Brende betonte, dass das WEF dieses Jahr vor einem schwierigen geopolitischen Hintergrund stattfinde. Dennoch zeigte er sich optimistisch über die Entwicklung der Weltwirtschaft. Diese werde voraussichtlich um drei Prozent wachsen. Das sei zwar weniger als in den vergangenen Jahren, aber kein Rückgang.
Mit dem Motto „Zusammenarbeit für das intelligente Zeitalter» steht die Rolle von Wissen und Technologie im Fokus des diesjährigen Forums. Auch künstliche Intelligenz gehöre zu den am schnellsten wachsenden Sektoren der Wirtschaft. «Wir bewegen uns in Richtung einer neuen Ära der industriellen Realität, in der Wissen und Intelligenz die Grundlage bilden», sagte Brende weiter.
Brende weist Vorwürfe gegen Klaus Schwab zurück
Diskriminierungsvorwürfe gegen WEF-Gründer Klaus Schwab wies Brende im «Blick»-Interview zurück. Er betonte jedoch, dass das Thema sehr ernst genommen werde. Ein Sonderausschuss unter der Leitung des Axa-CEOs Thomas Buberl untersuche die Vorwürfe, um das Forum in diesem Bereich weiterzuentwickeln.
Im Juni 2024 berichtete das «Wall Street Journal» über eine angeblich frauenfeindliche und rassistische Arbeitsplatzkultur beim World Economic Forum (WEF). Das WEF und sein Gründer Klaus Schwab wurden in der Folge von einer afroamerikanischen Mitarbeiterin wegen Rassen- und Schwangerschaftsdiskriminierung angeklagt.
Die Stelle der Klägerin sei nach deren Schwangerschaftsurlaub gestrichen worden. Daraufhin sei sie durch eine weisse, nicht schwangere Frau ersetzt worden. Die Behauptungen seien falsch, teilte derweil das WEF im Juli 2024 auf Anfrage von Keystone-SDA mit. (awp/mc/ps)