John G. Stumpf, CEO Wells Fargo. (Foto: Wells Fargo)
San Francisco – Die Erholung der US-Wirtschaft treibt den Gewinn der Grossbank Wells Fargo an. Im dritten Quartal stieg das Nettoergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf 5,58 Milliarden Dollar, wie das Institut am Freitag in San Francisco mitteilte. Dabei profitierte es von sinkenden Kreditausfällen seiner Kunden und vom eingeleiteten Sparprogramm. So konnte Wells Fargo auch ein wegen gestiegener Zinsen schwächeres Geschäft bei der Neuvergabe von Krediten wettmachen. Die Erwartungen von Analysten übertraf der Konzern.
Wells Fargo gehört zu den grössten Gewinnern der Finanzkrise. Das Institut ist inzwischen der grösste Immobilienfinanzierer der USA und eilte zuletzt von einem Rekordgewinn zum nächsten. Dabei profitierte die Bank von der ultralockeren Geldpolitik der US-Notenbank und deren besonderen Stützungsmassnahmen für den Immobiliensektor. Die günstigen Konditionen nutzten viele Amerikaner, um alte Kredite zu refinanzieren oder neue Häuser auf Pump zu kaufen. Das trieb das Geschäft von Wells Fargo lange an.
Doch die inzwischen wieder steigenden Zinsen für Hausbesitzer bremsen die Geschäfte. Dazu reichte schon die Andeutung einer Wende der Geldpolitik der Notenbank Fed im Frühjahr. Wells Fargo bekam das sofort zu spüren. Das Institut hat bereits ein Sparprogramm eingeleitet, um sich auf die Zeit nach dem Ende des billigen Geldes der Notenbank vorzubereiten. Mindestens 4.800 von zuletzt 274.000 Stellen sollen wegfallen.(awp/mc/cs)