Weltbank: Afrikas Freihandelszone könnte Millionen aus Armut holen
Washington / Addis Abeba – Die künftig weltgrösste Freihandelszone in Afrika könnte nach Ansicht der Weltbank bis 2035 rund 30 Millionen Menschen von Armut befreien. Zudem könne die Freihandelszone AfCFTA das Einkommen des Kontinents um 450 Milliarden Dollar (385 Milliarden Euro) steigern, hiess es in einem am Montag veröffentlichten Bericht. Exporte innerhalb des Kontinents würden demnach um 81 Prozent steigen. Die Länder, die derzeit hohe Handelskosten haben, würden am meisten von der Freihandelszone profitieren, etwa die Elfenbeinküste und Simbabwe, wie es hiess.
Der Handel innerhalb Afrikas ist derzeit durch hohe Einfuhrzölle und Bürokratie-Hürden erschwert. Das soll sich aber bald ändern: Mit allen afrikanischen Staaten wird AfCFTA einen Markt von 1,2 Milliarden Menschen umfassen und somit die weltgrösste Freihandelszone sein. Bislang haben fast alle Länder Afrikas das Abkommen unterschrieben, 30 haben es zudem bereits ratifiziert. Der Start des Handels wurde wegen der Corona-Krise vom 1. Juli 2020 auf den 1. Januar 2021 verschoben.
Corona-Krise: Verheerende Prognose für Afrika
Die geplante Freihandelszone ist nach Angaben der Weltbank wegen der Corona-Krise besonders wichtig. Denn die Pandemie wird für Afrika verheerend sein: In diesem Jahr droht dem Kontinent laut dem Internationalen Währungsfonds ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Leistung um 3,2 Prozent. AfCFTA könne die negativen Folgen der Krise auf das Wirtschaftswachstum abfedern, indem der regionale Handel und Wertschöpfungsketten unterstützt werden, teilte die Weltbank mit.
Allerdings warnen Experten, dass die Mitglieder die Einigung auch tatsächlich umsetzen müssten, was aber oftmals bei Abkommen der Afrikanischen Union (AU) ein Problem sei. (awp/mc/ps)