Wer den Bauboom in Afrika vorantreibt
Chinesen ziehen in Afrika gigantische Bauwerke hoch, etwa das neue Nationalstadion in Addis Abeba. Xu Dingqiang hat seine Familie zurückgelassen, um daran mitzubauen – in einem Land, dem er wenig abgewinnen kann.
Dass Xu Dingqiang in der Baustellenhierarchie weit oben steht, zeigt sich an seiner Kleidung: Arbeitshose, Sicherheitsstiefel, Schutzhelm, Warnweste. Das tragen hier nicht alle Arbeiter. Doch der 47-Jährige hat eine wichtige Aufgabe.
Xu leitet die Elektro- und Sanitärinstallationen im künftigen Stadion der äthiopischen Fussballnationalmannschaft. Wie ein Raumschiff ragt der Rohbau aus dem innerstädtischen Strassengewirr von Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, heraus.
Xu steigt eilig die Ränge empor, auf denen bald bis zu 60.000 Zuschauer sitzen sollen. Auf dem obersten Rang betritt er einen schummrigen Toilettenraum. Zehn WCs von rund eintausend, die hier entstehen, das Licht funktioniert noch nicht, die Bodenkacheln sind blind vom Baustaub. Ein Kollege redet auf ihn ein, im Dialekt der Provinz Jiangsu im Osten Chinas, aus der sie beide stammen. Xu hört zu, er steht breitbeinig, die Arme vor der Brust verschränkt.
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