Genf – Weltweit gesehen steigt die Zahl der nachgewiesenen Neuinfektionen seit Beginn der Corona-Pandemie immer weiter an. So meldete die Weltgesundheitsorganisation WHO am Wochenende einen Rekord: Binnen 24 Stunden seien 212’326 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus Sara-CoV-2 gemeldet worden (Stand 4.7.). In der Schweiz und in Liechtenstein sind innerhalb eines Tages 70 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Damit blieb die Zahl erneut unter der Hundertermarke.
Die meisten Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden wurden mit fast 130’000 in Nord- und Südamerika gemeldet. Davon entfielen allein mehr als 53’000 Fälle auf die USA und mehr als 48’000 auf Brasilien. Insgesamt geht die WHO bisher von mehr als 11,1 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus weltweit sowie von mehr als 528’000 Todesfällen aus. In absoluten Zahlen verzeichneten demnach die USA (mehr als 2,7 Millionen), Brasilien (mehr als 1,5 Millionen) und Russland (mehr als 674’000) zuletzt die meisten Infektionen insgesamt. Unter den europäischen Ländern hat Grossbritannien mit mehr als 284’000 Fällen derzeit die meisten Infektionen.
Die WHO-Zahlen weichen wegen unterschiedlicher Zählweisen und zeitlicher Verzögerungen immer etwas von den Zahlen der Johns Hopkins Universität in den USA ab. Die WHO hat mehrfach eindringlich darauf hingewiesen, dass die Pandemie nichts von ihrer Dynamik eingebüsst habe.
Zweiter Höhepunkt der ersten Welle
Die jüngst wieder steigenden Zahlen an nachgewiesenen Corona-Infektionen in einigen Ländern sind nach Ansicht der WHO kein Anzeichen einer zweiten Welle. Vielmehr handele es sich um einen zweiten Höhepunkt der ersten Welle, sagte der WHO-Nothilfekoordinator Michael Ryan am Freitagabend in einem Briefing bei der Genfer Auslandspresse (ACANU). In den betroffenen Ländern sei das Virus nicht genug unterdrückt worden. Umso mehr müssten Massnahmen wie Handhygiene, Abstand halten und Isolation von Infizierten und ihren Kontakten konsequent weiter angewendet werden.
Das Potenzial einer zweiten Welle sei aber dennoch da, sagte Ryan, etwa im Winter, wenn wieder mehr Menschen eng in Räumen zusammen seien und das Virus sich dadurch leichter von Mensch zu Mensch verbreiten könne als jetzt. Womöglich reagiere das Virus auch auf Temperaturen. (awp/mc/pg)