Zürich – Die Wirtschaft im Euroraum wächst ordentlich weiter. Im dritten Quartal 2017 ist mit einem Wachstum von 0,6 Prozent zu rechnen, im vierten Quartal ebenfalls, nach gleichfalls 0,6 Prozent im zweiten Vierteljahr. Erst im ersten Quartal 2018 könnte sich das Wachstum verlangsamen auf 0,5 Prozent. Das erwarten die drei Institute ifo, KOF und ISTAT aus München, Zürich und Rom. Das würde ein Jahreswachstum 2017 von 2,3 Prozent bedeuten.
Treiber der Entwicklung sind die Investitionen, die von niedrigen Zinsen und verbesserten Kreditbedingungen profitieren. Stützend ist auch der Konsum der Haushalte, der um 0,4 Prozent pro Quartal wächst, weil die verfügbaren Einkommen gestiegen sind und die Arbeitsmarktlage gut ist. Die positive Entwicklung der Weltwirtschaft wird der Nachfrage von aussen helfen, auch wenn sie leicht gebremst wird durch den Verlust an Wettbewerbsfähigkeit, der einhergeht mit der Aufwertung des Euros.
Die Verbraucherpreise sind im zweiten Quartal um 1,5 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Diese Zahl dürfte leicht sinken auf 1,4 Prozent dritten und vierten Quartal und weiter zurückgehen auf 1,1 Prozent im ersten Quartal 2018. Dies ist massgeblich auf einen Basiseffekt bei den Energiepreisen zurückzuführen. Das gilt unter der Annahme, dass der Preis von Brent-Öl bei 51,70 Dollar pro Fass bleibt und der Wechselkurs bei 1,18 Dollar je Euro liegt.
Verschiedene Risiken
Zu den Risiken der Prognose zählen eine Verschlechterung der Wachstumsaussichten in den USA, die sich aus weiteren Enttäuschungen im Hinblick auf die zukünftige Wirtschaftspolitik der Trump-Regierung ergeben können. Die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea sind ebenfalls ein Unsicherheitsfaktor. Für den Euroraum könnte die Aufwertung der Währung ein Risiko darstellen, ebenso wie der nach wie vor zu hohe Bestand an ausfallgefährdeten Krediten im Bankensektor einiger Mitgliedstaaten. (KOF/mc/pg)