Xerox sagt unter Investoren-Druck Verkauf nach Japan ab

Xerox sagt unter Investoren-Druck Verkauf nach Japan ab
Investor Carl Icahn.

New York – Der für seine Kopiergeräte-Technik und IT bekannte US-Konzern Xerox hat nach erbittertem Widerstand zweier Grossinvestoren den geplanten Verkauf an den japanischen Rivalen Fujifilm abgesagt. Firmenchef Jeff Jacobson geht, die Investoren Carl Icahn und Darwin Deason bekommen die Kontrolle im Verwaltungsrat. Es ist bereits der zweite Versuch, den Streit beizulegen. Anfang Mai gab es zunächst die Einigung, den Verkauf noch einmal auf den Prüfstand zu stellen. Sie platzte jedoch nach wenigen Tagen.

Die beiden Grossaktionäre halten gemeinsam rund 13 Prozent an Xerox und lehnten den Verkauf an Fujifilm als schlechten Deal für die Anteilseigner ab. Deswegen klagten sie – und ein Richter stoppte auch vorläufig die Übernahme, weil er einen Interessenkonflikt bei Xerox-Chef Jacobson fand. Xerox verwies auf diese Entscheidung als einen der Gründe für die Absage des Verkaufs. Ausserdem habe Fujifilm nicht auf Forderungen nach einer Nachverhandlung reagiert. Jetzt soll der Verwaltungsrat umgehend über «strategische Alternativen» beraten.

Xerox war zuletzt an der Börse knapp acht Milliarden Dollar wert. Die Firma war dank der Entwicklung des Fotokopierers zu einem der bekanntesten US-Unternehmen geworden. Um neue Geschäftsbereiche zu erschliessen, gründete Xerox das Forschungszentrum Parc, an dem unter anderem Laserdrucker und die grafische Bedienoberfläche für Computer erfunden wurden. Die Konzepte wurden von Firmen wie Apple oder Microsoft aufgegriffen und erfolgreich vermarktet. Xerox selbst kam am Ende jedoch nicht aus der Bürotechnik-Nische heraus. (awp/mc/pg)

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