Zalando enttäuscht mit Zahlen zum ersten Quartal

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(Foto: Zalando)

Berlin – Der Modeonlinehändler Zalando hat mit seinen vorläufigen Zahlen zum ersten Quartal enttäuscht. Zwar setzte das Unternehmen seinen Wachstumskurs fort und konnte den Umsatz erneut im zweistelligen prozentualen Prozentbereich steigern, wie Zalando am Mittwoch mitteilte. Beim Ergebnis hatten sich Analysten jedoch mehr erhofft. Die Aktie verlor daher kurz nach dem Handelsauftakt kräftig und gab zuletzt um mehr als 5 Prozent auf 38,20 Euro nach.

Schwacher Jahresauftakt für die Modebranche
Das erste Quartal gehört in der Modebranche traditionell zu den schwächeren. So drückt der Winterschlussverkauf mit seinen Preisreduzierungen auf die Gewinne der Händler – auch bei Zalando. Zudem belasteten Investitionen und Marketingkosten das Ergebnis.

Der Textilverband BTE hatte zuletzt ebenfalls von einem schwierigen Start in das neue Jahr gesprochen. Die Umsätze seien erst im März wieder angezogen, hatte der Verband Anfang April erklärt.

Zalando-Vorstand Ritter sieht Unternehmen auf Kurs
Zalando erwartet das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) des ersten Quartals daher bei 10 bis 30 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte das Unternehmen 20,2 Millionen Euro erzielt. Die bereinigte operative Marge soll 1,0 bis 3,0 Prozent betragen. Wie üblich fasst Zalando dabei die Spanne sehr weit. Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten hatten im Schnitt mit 32,7 Millionen Euro bereinigtem Ebit gerechnet, was leicht über dem oberen Ende der von Zalando ausgegebenen Spanne liegt. Beim Umsatz geht das Zalando-Management von einem Wachstum von 22 bis 24 Prozent auf 971 bis 987 Millionen Euro aus.

Vorstandsmitglied Rubin Ritter sieht Zalando dennoch weiter auf Kurs. «Wir wollen langfristig stark wachsen und liegen im Plan, unsere Ziele für das laufende Jahr zu erreichen», sagte der Manager im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. So soll der Umsatz 2017 um 20 bis 25 Prozent zulegen.

Beim Ergebniswachstum will Zalando zulegen. Die bereinigte operative Marge erwartet das Management für das Gesamtjahr weiterhin bei 5 bis 6 Prozent. Die Marge würde aber auch dann bestenfalls auf dem Vorjahreswert von 5,9 Prozent liegen.

Zalando investiert weiter – Renditeziel ambitioniert
Ritter bezeichnete das Renditeziel dabei als «ambitioniert». Für ihn steht 2017 weniger das Ergebniswachstum im Vordergrund als der Ausbau des Geschäfts. «Wir haben in diesem Quartal in Logistik und Software investiert», sagte Ritter. Dazu arbeite Zalando an weiteren Dienstleistungen wie Auslieferungen am selben Tag oder der Abholung von Retouren.

Zalando hatte zuletzt angekündigt, im laufenden Jahr rund 200 Millionen Euro investieren zu wollen. Geplant ist unter anderem die Eröffnung eines Logistikzentrums in Schweden. Dieses soll von einem Dienstleister betrieben werden und den Kundenservice in den nordeuropäischen Märkten Schweden, Norwegen, Finnland und Dänemark verbessern.

Den Start in die neue Frühjahr-/Sommersaison bezeichnete Ritter als «sehr positiv». So habe Zalando viele neue Kunden gewinnen können.

Die endgültigen Zahlen will das Unternehmen am 9. Mai veröffentlichen. (awp/mc/ps)

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