Berlin – Der Modehändler Zalando erweitert sein Premiumangebot und steigt in den Markt für Luxusmode ein. Das Sortiment an Premium- und Luxusmode soll bis 2023 verdoppelt werden, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Berlin mit. «Die Premium-Kategorie ist in den letzten Monaten am schnellsten gewachsen und wir sehen grosses Potenzial, darauf aufzubauen», erklärte der Zalando-Co-Vorsitzende David Schneider. Dabei nimmt Zalando vor allem jüngere Kunden ins Visier.
Daneben will das Unternehmen das Geschäft mit Secondhand-Mode ausbauen. Ab Herbst 2020 sollen Kunden Secondhand-Mode auf der Zalando-Plattform kaufen und eigene Modeartikel an Zalando verkaufen können. Neben neuen Angeboten will der Modehändler sein Logistiknetz ausbauen und ein neues Verteilerzentrum in Spanien eröffnen. Die Investitionen hält das Unternehmen damit hoch: Rund 330 Millionen Euro will Zalando in seine Geschäfte stecken.
Weitere Zuwächse erwartet
Im neuen Jahr erwartet Unternehmen weitere Zuwächse. Nicht enthalten in der Prognose sind mögliche negative Effekte durch das Coronavirus. Der Umsatz soll um 15 bis 20 Prozent zunehmen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) soll 2020 bei 225 bis 275 Millionen Euro liegen, teilte das im MDax notierte Unternehmen weiter mit. Analysten gingen im Vorfeld von einem Ergebnis von durchschnittlich knapp 246 Millionen Euro aus. Händler werteten den Ausblick als vorsichtig, die Aktie gab vorbörslich um 3,6 Prozent nach.
Im vergangenen Geschäftsjahr hatte Zalando seinen Umsatz um gut 20 Prozent auf 6,5 Milliarden Euro gesteigert. Das Bruttowarenvolumen, das Gesamtausgaben von Kunden sowohl für Waren von Zalando als auch für solche aus dem Partnerprogramm umfasst, stieg um knapp 24 Prozent auf 8,2 Milliarden Euro. Dabei baute Zalando sein Partnerprogramm aus, es trug 15 Prozent zum Bruttowarenvolumen bei. 2018 waren es noch 10 Prozent.
Das bereinigte Ebit nahm von 173,4 Millionen auf knapp 225 Millionen Euro zu. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen mit gut 99 Millionen Euro fast doppelt soviel wie im Vorjahr. Zalando verzeichnete dabei vor allem im Schlussquartal deutliche Zuwächse. (awp/mc/ps)