Zara-Mutter Inditex enttäuscht beim Umsatz
Arteixo – Marktbeobachter zeigten sich jedoch von der Umsatzentwicklung enttäuscht und zweifeln, ob Inditex seine Prognose in der zweiten Jahreshälfte erreichen kann. Das Management hält daran fest. Die Aktie verlor an der Madrider Börse dennoch mehr als 7 Prozent an Wert und belastete die gesamte Branche.
Der Umsatz von Inditex stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3 Prozent auf 18,4 Milliarden Euro, wie der Konzern erklärte. Währungsbereinigt hätte das Plus bei 7 Prozent gelegen. Auch beim operativen Ergebnis (Ebit) machte sich der vor allem in der ersten Jahreshälfte starke Euro negativ bemerkbar. Das Ebit stieg um 3 Prozent auf knapp 3,1 Milliarden Euro, ohne Wechselkurseffekte lag das Wachstum bei 14 Prozent.
Bestes Neunmonatsergebnis
Bei Inditex fallen die Kosten in Euro an, einen Grossteil seines Umsatzes erwirtschaftet der Konzern jedoch in anderen Währungen. Unter dem Strich verdiente der spanische Textilkonzern mit 2,4 Milliarden Euro 4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit erreichte Inditex eigenen Angaben zufolge das bislang beste Neunmonatsergebnis. Dabei profitierte das Unternehmen davon, dass es sich im dritten Quartal nicht an den Rabattschlachten seiner Konkurrenten beteiligte. Seit September waren Modehändler mit den Preisen nach unten gegangen, um ihre vollen Lager zu leeren.
An ihren Erwartungen für das zweite Geschäftshalbjahr bis Ende Januar hielt die Konzernführung fest. Inditex geht weiter von einem Wachstum auf vergleichbarer Fläche von 4 bis 6 Prozent aus. Bis Ende November lag dieses bei 3 Prozent. Nach einem warmen September zogen die vergleichbaren Umsätze dabei im Oktober und November um 5 Prozent an. Jedoch dürfte das Umsatzziel nun schwieriger zu erreichen sein, wenn sich Inditex Rabattaktionen weiterhin verweigert. Analysten von Citigroup und Morgan Stanley waren zudem von der Umsatzentwicklung im dritten Quartal enttäuscht.
Vorstands- und Verwaltungsratschef Pablo Isla zeigte sich dennoch zufrieden über «das solide strukturelle Wachstum in allen Märkten». Gleichzeitig werde sich das Unternehmen weiterhin darauf konzentrieren, Online- und stationären Handel komplett miteinander zu verknüpfen. (awp/mc/pg)