Zetsche hält Tempo bei Daimler hoch – Rekorddividende

Zetsche hält Tempo bei Daimler hoch – Rekorddividende
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. (Copyright: Daimler AG)

Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG. (Copyright: Daimler AG)

Stuttgart – Nach einem überzeugenden Comeback 2014 setzt Daimler-Chef Dieter Zetsche dem Autobauer für die Zukunft hohe Ziele. 2015 will der Konzern Verkaufszahlen, Umsatz und den Gewinn aus dem Kerngeschäft erneut «deutlich» steigern und plant langfristig noch mehr: In den nächsten Jahren wolle man «bei der Ertragskraft ein Niveau erreichen, das es in diesem Unternehmen bisher nicht gab», sagte Zetsche am Donnerstag zur Vorlage der Jahreszahlen in Stuttgart. Vier neue oder überarbeitet SUV-Modelle sollen weiteren Auftrieb bringen. Ausserdem dürfte ein milliardenschweres Sparprogramm voll zur Geltung kommen und die Rendite weiter in Richtung von BMW und Audi treiben.

Auf Jahressicht hatte der Konzern seinen Umsatz um zehn Prozent auf 129,9 Milliarden Euro gesteigert. Unter dem Strich stieg der Überschuss nach Minderheiten leicht auf 6,96 Milliarden. Im vierten Quartal hatte der Konzern bei den Erlösen und dem um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit aus dem laufenden Geschäft) die Erwartungen von Analysten übertroffen. Die Aktionäre können sich deswegen auf 2,45 Euro Rekorddividende freuen. Trotzdem konnten sich Papiere von Daimler einem sehr schwachen Aktienmarkt nicht entziehen. An der Börse ging es kurz nach Handelsöffnung um 0,53 Prozent nach unten.

Mercedes verbessert sich – kommt aber nicht an BMW und Audi ran
Daimlers Hausmarke Mercedes-Benz hatte die Rivalen 2014 zumindest bei der Wachstumsrate des Absatzes hinter sich gelassen. Im Schlussquartal fuhr die Pkw-Sparte wegen Sonderbelastungen aber mit 8,3 Prozent Gewinn vom Umsatz einen niedrigeren Wert als im Vorquartal ein.

BMW war in den ersten neun Monaten auf gut zehn Prozent Ebit-Marge in seiner Pkw-Sparte gekommen. Die Volkswagen-Tochter Audi lag knapp darunter. BMW und Audi legen ihre Jahreszahlen erst im März vor, sie haben 2014 aber mehr Autos als Mercedes-Benz und die Schwestermarke Smart verkauft. Immerhin: Experten trauen Daimler zu, dieses oder nächstes Jahr zumindest wieder an Audi vorbeizuziehen.

Oberklasse setzt auf SUV-Modelle
Alle drei Hersteller wollen 2020 die Nummer eins im Oberklasse-Segment sein und motzen dazu ihre Modellpalette kräftig auf – vor allem bei den SUVs in Geländewagen-Optik legen die Hersteller nach. Diese sind gerade in den weltgrössten Märkten China und USA der Renner und spülen dank vieler Sonderausstattungen meist auch hohe Gewinne in die Kasse.

Zetsche bringt dieses Jahr unter anderem das GLE-Coupe auf den Markt, das dem X6 von BMW Konkurrenz machen soll. Die Münchner tüfteln ihrerseits an einem noch grösseren X7, um Daimlers Siebensitzer GL in den USA und China etwas entgegenzusetzen. Ausserdem lässt man sich laut Konzernchef Norbert Reithofer auch für einen Kompakt-SUV «noch etwas einfallen». Auch Audi erweitert sein Angebot mit einem kleinen Q1 und einem grossen Q8 an beiden Enden des SUV-Segments.

Zetsche punktet mit Kompakt-Modellen und S-Klasse
Nachdem Daimler hinter BMW und Audi zurückgefallen war, hat Zetsche den Konzern mit neuen Modellen wieder in die Spur gebracht. Die Neuzugänge rund um A- und B-Klasse lassen die Stückzahlen nach oben schnellen, die neue S-Klasse sorgt für steigende Gewinn – und verkaufte sich 2014 fast doppelt so oft wie um Vorjahr. Ein strikter Sparkurs sollte ausserdem die Kosten in der zentralen Pkw-Sparte um zwei Milliarden Euro drücken, konzernweit soll der Effekt etwa doppelt so gross sein. (awp/mc/ps)

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