ZEW-Index sinkt stärker als erwartet
Wolfgang Franz, Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW).
Mannheim – Die Konjunkturzuversicht deutscher Finanzexperten hat sich im November stärker als erwartet eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen seien um 6,9 Punkte auf minus 55,2 Zähler gefallen, teilte das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) mit.
Von dpa-AFX befragte Volkswirte hatten mit einem schwächeren Rückgang auf minus 52,5 Punkte gerechnet. Auch die Lagebeurteilung gab weiter nach. Sie sank um 4,2 Punkte auf 34,2 Zähler und lag damit über den Markterwartungen.
Neunter Rückgang in Folge
Mit dem abermaligen Rückgang sind die ZEW-Konjunkturerwartungen nun zum neunten Mal in Folge gesunken. Zudem haben sie sich noch weiter von ihrem historischen Mittelwert bei 25,0 Punkten entfernt. Es ist der tiefste Stand der Erwartungskomponente seit Oktober 2008.
Regierungskrisen drücken auf die Stimmung
Das ZEW begründet die schlechte Stimmung der Experten vor allem mit den Regierungskrisen in Italien und Griechenland. Zudem verweisen die Forscher auf fundamentale Gründe wie den schwächeren Welthandel. Der Ausblick ist trübe: Die Risiken aus der Schuldenkrise könnten noch gewichtiger werden, was das Wachstum in Deutschland weiter beeinträchtigen dürfte, so das ZEW.
Für den Euroraum ergibt sich ein ähnliches Bild wie für Deutschland. Hier gaben die Konjunkturerwartungen um 7,9 Punkte auf minus 59,1 Zähler nach. Die Lageeinschätzung sank um 8,1 Punkte auf minus 39,8 Zähler. (awp/mc/pg)