Mannheim – Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im Mai leicht gestiegen. Der entsprechende Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung gewinnt 2,7 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei 27,6 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum steht im Mai praktisch unverändert bei minus 76,8 Punkten (minus 0,8 Punkte).
Die Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im Mai nach dem starken Rückgang im April 2013 seitwärts bewegt. Mit 36,4 Punkten steht der Indikator 0,1 Punkte besser als im Vormonat.
«Trotz überwiegend positiver Konjunkturdaten für die deutsche Wirtschaft bewegt sich der ZEW-Index nicht von der Stelle. Ein Grund könnte darin liegen, dass die Konjunkturlage in der Eurozone weiterhin schlecht ist. Die Zinssenkung der EZB passt in dieses Bild», kommentiert ZEW-Präsident Clemens Fuest die aktuellen Ergebnisse. Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland hat sich ebenfalls nur marginal verändert. Der entsprechende Indikator fällt um 0,3 auf 8,9 Punkte.
Trotz Anstieg des ZEW-Index bleibt Grund zur Skepsis bestehen
Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank, kommentiert die aktuellen Ergebnisse: «Der ZEW-Index kann von der guten Stimmung an den Finanzmärkten profitieren. Aus fundamentaler Sicht dürfte das robuste Plus der Auftragseingänge im März geholfen haben. Trotz dem leichten Anstieg des ZEW-Index gibt es Grund zur Skepsis: Frankreichs Industrie leidet, in China blieb das Wachstum zuletzt hinter den Erwartungen zurück und in den USA hinterlassen die Ausgabenkürzungen wirtschaftliche Bremsspuren. Das sind keine guten Voraussetzungen für die exportabhängige deutsche Industrie. Der heutige Anstieg sollte mit Vorsicht genossen werden.» (ZEW/VP Bank/mc/pg)