ZEW-Präsident Wolfgang Franz.
Mannheim – Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland sind im September 2012 um 7,3 Punkte gestiegen und stehen nun bei minus 18,2 Punkten. Dies ist der erste Anstieg des Indikators nach vier Rückgängen in Folge.
Eine merkliche Veränderung des Antwortverhaltens der befragten Experten vor und nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Eurorettungsschirm ESM war nicht zu beobachten. Der nach wie vor negative Wert des Indikators zeigt, dass die Finanzmarktexperten mit einer weiteren Abkühlung der,deutschen Konjunktur auf Sicht von sechs Monaten rechnen. Das Ende der Talfahrt des Indikators im September legt allerdings nahe, dass die Konjunkturabschwächung nach Auffassung der befragten Finanzmarktexperten eher moderat ausfallen wird.
Anleihekaufprogramm sorgt für Ausblick-Verbesserung
«Zu der Verbesserung des konjunkturellen Ausblicks dürfte die Ankündigung der Anleihekäufe seitens der Europäischen Zentralbank (EZB), so problematisch diese auch sind, beigetragen haben. Allerdings ist die Schuldenkrise noch nicht gelöst und die Konjunkturrisiken sind nach wie vor virulent», kommentiert ZEW-Präsident Wolfgang Franz.
Die Bewertung der aktuellen konjunkturellen Lage für Deutschland fällt im September schwächer aus als im Vormonat. Der entsprechende Indikator fällt um 5,6mPunkte und notiert nun bei 12,6 Punkten. Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone sind im September recht deutlich gestiegen. Der entsprechende Indikator steigt um 17,4 Punkte gegenüber dem Vormonat und liegt nun bei minus 3,8 Punkten. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum ist im September praktisch unverändert und befindet sich nun bei minus 76,3 Punkten (minus 1,2 Punkte zum Vormonat).