Alex Bojer, CEO Inacta, im Video-Interview
Von Helmuth Fuchs
Im Interview nimmt Alex Bojer, CEO Inacta, zu folgenden Fragen Stellung:
- Die Inacta Gruppe bietet Software und Beratung mit einem Schwerpunkt zum Thema Blockchain, betreibt ein Innovations-Lab, beteiligt sich als Venture Capitalist an Blockchain-Unternehmen und organisiert Events. Wo liegt der Schwerpunkt des Unternehmens, welche Strategie hat Inacta für die Zukunft? (Im Video bei 00:13)
«Wir haben die Inacta AG, als diejenige juristische Einheit, in welcher wir unser traditionelles Beratungs- und Softwareentwicklungsgeschäft bündeln. Auf der anderen Seite hat man die Inacta Ventures AG gegründet, in welcher all unsere Tätigkeiten zu den Themen Blockchain uns Web3 darunterfallen, sowohl in der Schweiz als auch in Dubai. Obendrüber haben wir noch die Inacta Group AG, in welcher auch der externe Verwaltungsrat angesiedelt ist.»
- Welche Strategie wird die Inacta AG in der Zukunft verfolgen? (Im Video bei 01:06)
«Die Inacta AG steht seit 2009 für technologienahe Beratungsdienstleistungen und Systemintegration rund um die Themen Input Management und Output Management.»
«Wir werden uns im Beratungsgeschäft stärker rund um Themen Kernsysteme und Kernprozesse kümmern, für unsere Fokusbranchen Versicherungen, Krankenversicherungen und verstärkt auch Banken. Ebenfalls denken wir, dass wir im Gesundheitswesen, insbesondere bei Spitälern, durchaus noch Opportunitäten sehen.»
«Zusätzlich ist sicherlich noch die Softwareentwicklung zu erwähnen. Wir haben am Standort Zug ungefähr 25 Mitarbeitende, welche sich sowohl in den klassischen Disziplinen der Softwareentwicklung als auch im Bereich Blockchain tätig sind. In diesem Bereich werden wir uns weiter verstärken, sowohl onshore, als auch nearshore und dort den Fokus auch auf die Bereiche Low-/No-Code setzen.»
- Und wie sieht es mit der Strategie der Inacta Ventures AG aus? (Im Video bei 02:48)
«In der Schweiz sehen wir insbesondere in den letzten Monaten eine starke Nachfrage nach Blockchain- und Web3-Beratungsdienstleistunge. Aber eben nicht nur Beratung und konzeptionelle Arbeiten, sondern auch Arbeiten im Rahmen von Piloten, MVPs und Umsetzungen.»
«In Dubai haben wir die Crypto Oasis, welche als eigener Brand das Blockchain-Ökosystem im Mittleren Osten vorantreibt. Dort sind wir mittlerweile das am schnellsten wachsende Web3- und Blockchain Ökosystem.»
- Welcher der Geschäftsbereiche trägt am meisten zum Umsatz bei, wo soll das grösste Wachstum in den kommenden Jahren stattfinden? (Im Video bei 04:00)
«Gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und dem Management-Team haben wir entschieden, dass wir das klassische Beratungsgeschäft wieder stärker wachsen lassen wollen. Dies auch mit dem Ziel, die daraus erzielten Profite in unsere Aktivitäten der Inacta Ventures AG zu investieren, um dort sowohl in der Schweiz als auch im Nahen Osten die Geschäftsfelder der Inacta Ventures AG wachsen zu lassen.»
- Ob Tokenisierung, Krypto-Briefmarke, Metaverse oder Web3, Inacta ist eine Vorreiterin bei der digitalen Transformation. Wie reflektiert sich das im Wachstum des Unternehmens, wie finden Sie Spezialisten zu den Themen, da es davon nur eine sehr beschränkte Zahl geben dürfte? (Im Video bei 04:32)
«Wenn man sich das klassische Beratungsbusiness, das konzeptionelle Beratungsbusiness rund um die Themen Blockchain und Web3 ansieht, dann gibt es da viele Leute, die grosses Interesse an diesen Themen haben und auch Interesse, daran mitzuarbeiten. Für Profile auf der konzeptionellen Seite findet man Leute am Markt.»
«Etwas anders sieht es in der Tat bei den eher technischen Profilen aus, also wirklich Softwareentwickler. Da sind wir auf der Suche nach neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, was sich zugegebenermassen nicht ganz einfach gestaltet. Wir werden deshalb unsere Aktivitäten im Nearshoring verstärken, um dem Fachkräftemangel in der Schweiz ein Stück weit kompensieren zu können.»
- Sie sind seit Januar 2023 CEO der Inacta AG, welches sind die wichtigsten Änderungen oder Neuerungen, die Sie bis anhin vorgenommen haben, welche weiteren planen Sie in nächster Zukunft? (Im Video bei 06:10)
«Wir haben in den letzten Monaten mit dem Management-Team intensiv an den Themen gearbeitet, auf welche wir künftig als Inacta setzen wollen, wie auch auf die Branchen, die wir künftig verstärkt betreuen wollen. Nun geht es darum, das Ganze in die Umsetzung zu bringen. Das heisst einerseits Partnerschaften abzuschliessen, auf die wir setzen wollen, aber auch die entsprechenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, welche dieses Wachstum gemeinsam mit uns vorantreiben.»
«Ab dem Sommer werden wir auch die Aktivitäten auf der Kommunikationsseite verstärken, damit man auch nach aussen klar kommunizieren können, was die neuen Themenfelder der Inacta sind und auf welche Industrien wir setzen wollen.»
- Sie waren unter anderem bei Accenture und The Boston Consulting Group tätig. Sind Strategie-Beratung und Change-Management in Zukunft ein Erweiterungsfeld für Inacta? (Im Video bei 07:18)
«Wir sehen es nicht, dass die Inacta als reine Strategieberatung oder als Change-Management-Beratung am Markt auftreten wird. Die Inacta ist ein Technologieberatungshaus mit eigener Softwareentwicklung.»
«Wir begleiten unsere Kunden nicht nur konzeptionell und mit Beratungsdienstleistungen, sondern unterstützen auch in der Umsetzung, in der Softwareentwicklung, sowie im Betrieb, der Weiterentwicklung und der Wartung der Softwareprodukte.»
- Im Ventures-Bereich hat Inacta sein Geschäft schon im Mittleren Osten ausgedehnt und in Dubai eine neue Investmentgesellschaft gegründet. Wie sehen die Internationalisierungspläne für die Bereiche Beratung und Produktentwicklung aus? (Im Video bei 07:55)
«Anders als im Blockchain-Business sind unsere Kunden, was das klassische Beratungs- und Softwareproduktegeschäft betrifft, in der Schweiz zu finden. Es gibt in unserer Strategie für die Inacta AG keine Internationalisierungspläne.»
- In letzter Zeit häufen sich die Übernahmen von erfolgreichen ICT-Unternehmen (Unblu, Bexio, Klara, T2i…). Auch ein Wunschszenario für Inacta? (Im Video bei 09:02)
«Für unser traditionelles Consulting- und Produktegeschäft ist ein Verkauf keine Strategie. Das traditionelle Geschäft ist der Wachstumsmotor, um unsere Tätigkeiten bei der Inacta Ventures AG zu unterstützen.»
«Anders sieht es bei der Inacta Ventures AG aus. Dort haben wir bereits ein Investment-Vehikel aufgesetzt, in welches externe Investoren investieren können. Dort sind wir als klassischer Ventures Capital-Geber unterwegs, wo wir in vielversprechende Start-Ups investieren und diese in ihrem Wachstum unterstützen. Wir haben da bereits ein Portfolio von etwa 40 Start-Ups im Blockchain Bereich, in welche Inacta investiert ist.»
- Welche technologischen Entwicklungen werden in den kommenden Jahren die Finanzindustrie am nachhaltigsten verändern, zu welchen Themen wird Inacta selbst investieren? (Im Video bei 09:44)
«In der Finanzindustrie ist es sicherlich der Umzug der Infrastruktur in die Cloud, welcher die Finanzdienstleister, Krankenversicherer in den nächsten Jahren beschäftigen wird.»
«Das Thema AI, maschinelles Lernen, da hat ChatGPT in den letzten Monaten vor Auge geführt, was alles möglich ist. Da kratzen wir nur an der Oberfläche, das ist etwas, was nicht mehr weggehen wird. Das wird ganz spannend werden, welche Möglichkeiten sich aus diesem Bereich ergeben werden.»
«Beim Thema Blockchain sehen wir viel mehr Interesse von der Corporate-Seite bei den Themen Digitale Assets, Tokenisierung von Assets, Automatisierung und Smart Contracts.»