Francisco Fernandez, CEO Avaloq, im Interview
Francisco Fernandez, CEO Avaloq (Foto: Avaloq)
Von Helmuth Fuchs
Im Interview nimmt Francisco Fernandez, CEO von Avaloq, Stellung zu Themen wie
- zur Fitness grosser Lösungsanbieter im Vergleich zu agilen Fintechs
«Darwin’s «survival of the fittest» ist mein Credo. Es erinnert mich jeden Tag daran, dass wir uns anpassen müssen an sich ändernde Umstände.»
«Zwei Dinge haben die Finanzindustrie wirklich verändert: Das eine ist die Technologie, das Netz selbst, das zweite ist die Finanzkrise von 2008.»
- zu den Wachstumsplänen von Avaloq und der Rolle der Frankenstärke
«Im BPO-Geschäft ist Marktanteil eine wichtige Grösse. Man kann nicht industrialisieren, wenn man nicht die kritische Masse hat.»
«Eine starke Währung hat einer Wirtschaft langfristig nie geschadet.»
- zur Bedeutung des Business Process Outsourcings (BPO) und weiteren möglichen BPO-Zentren
«Wir hatten das BPO als «Banktransaktion aus der Steckdose» schon 2001 in der Strategie.»
«Wir verarbeiten 700 Milliarden Franken in unseren BPO-Zentren mit einem Wachstum von 20-30 Prozent pro Jahr.»
- zur Position Zürichs im internationalen Wettbewerb um die besten Startups
«Wir haben eine brillante Innovations-Kultur, weil wir von Kindesbeinen an gelernt haben, alles in Frage zu stellen. Leider haben wir keine gute Investitions- und «Failure»-Kultur.»
- zu den Expansionsplänen in den USA
«»Follow the customer» hat uns international an die wichtigsten Finanzplätze geführt. Jetzt bringt uns «follow the talent» auch in die USA.»
«Wir möchten ein Entwicklungs-Zentrum in Amerika aufbauen.»
- zu Blockchain und Bitcoins und wie Avaloq solche Konzepte in seine Lösungen integrieren will
«Wir haben ein Team, das mit Blockchain experimentiert und arbeitet und wir haben einen konkreten Auftrag formuliert, wie wir diese neuen Konzepte integrieren wollen.»
«Wenn eine Bank sagt, dass sie eine private Blockchain machen wolle, hat sie offenbar die Idee nicht verstanden.»
- zu seinen nächsten Zielen mit Avaloq
«In UK werden wir das nächste BPO-Zentrum aufbauen und dann folgt der grosse Schritt nach Amerika.»
Der Gesprächspartner:
Francisco Fernandez ist ein Unternehmer, der sich IT-Lösungen im Finanzbereich verschrieben hat. Er besitzt einen Masterabschluss der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich in Informatik sowie ein Nachdiplom in Betriebswirtschaftslehre des Betriebswissenschaftlichen Instituts (BWI) der ETH.
Fernandez ist der Hauptaktionär der Avaloq Gruppe. Das Ziel von Francisco Fernandez ist es, Banken sicherer, effizienter und transparenter zu machen – und damit einen Beitrag an die Stabilität des Finanzsystems zu leisten. Des Weiteren möchte er den Dialog und die Interaktion zwischen den Banken und ihren Kunden neu gestalten. Neben seiner rationalen und analytischen hat Fernandez auch eine musikalische Seite: Er findet seinen Ausgleich zum Berufsalltag bei seiner Familie und beim Klavierspielen.
Das Unternehmen:
Die Avaloq Gruppe ist ein international führendes Fintech-Unternehmen. Das für seine höchsten Technologiestandards bekannte Unternehmen investiert mehr in die Forschung und Entwicklung als jeder andere Anbieter in der Finanzbranche.
Dank der bedingungslosen Detailtreue erzielt das Unternehmen eine einzigartige, 100-prozentige Erfolgsquote bei der Implementierung von Bankenlösungen auf der ganzen Welt. Die gesamte Avaloq Banking Suite ist von Grund auf durchgängig gestaltet und bietet Anwendern einmalige Geschäftsvorteile sowie starke technische Performance. Avaloq ist der einzige unabhängige Anbieter im Finanzbereich, der seine eigene Software sowohl entwickelt als auch betreibt. Business-Process- und IT-Outsourcing-Lösungen bietet Avaloq von den eigenen BPO-Zentren in der Schweiz, in Deutschland und in Singapur aus an.
Die Avaloq Gruppe beschäftigt mehr als 2´200 hochqualifizierte Bankfachleute und IT-Spezialisten und verfügt über einen Kundenstamm von mehr als 450 Finanzinstituten in über 20 Ländern, darunter Tier-one-Banken in den anspruchsvollsten Finanzzentren der Welt. Das Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz hat Niederlassungen in Berlin, Frankfurt, Genf, Hongkong, Leipzig, London, Lugano, Luxemburg, Paris, Singapur, Sydney und Zürich und betreibt Entwicklungszentren in Zürich, Edinburgh und Manila.
Das Interview erfolgte anlässlich des Digital Economic Forums im Park Hyatt in Zürich. Gerade zu Beginn des Interviews wurde der Teil Zürichs, in dem der Anlass statt fand, von einem Stromausfall getroffen. Das gesamte Interview fand daher nur im Licht einer einzigen, mit Batterie betriebenen, Leuchte im «Guerilla-Modus» statt.