Franz Grüter (Präsident SSAW) zum Projekt «50Plus»

Franz Grüter (Präsident SSAW) zum Projekt «50Plus»

Franz Grüter, Präsident SSAW (Schweizerische Stiftung für Arbeit und Weiterbildung)

Von Helmuth Fuchs

Moneycab: Das Problem der Ü50 bei der Jobsuche ist unübersehbar: Zu alt, zu teuer, oft überqualifiziert. Sie wollen aus dem Vermächtnis Ihres verstorbenen Kollegen Otto Ineichen die Initiative «50Plus» weiter führen als nicht-operative Stiftung. In einem ersten Schritt soll eine Partnerfirma Coaching zur Profilschärfung und eine Matchingplattform anbieten. Was erwarten Sie sich von diesem Schritt und welche weiteren Angebote wird es geben?

Franz Grüter: Unsere Tests mit Langzeitarbeitslosen haben gezeigt, dass ihr Bewerbungsvorgehen oft weniger als 25% Deckung mit der Stellenausschreibungen ausweisen, auch wenn sie 100% mitbringen. Die Konsequenzen sind viele demotivierende Absagen für die Kandidaten und ein grosser, unproduktiver administrativer Aufwand für die Unternehmen.

Wir erwarten von den Personen, dass sie sich dank unserer Unterstützung weniger oft, dafür gezielter bewerben. Von den Unternehmen erwarten wir, dass sie diese Bewerbungen objektiv beurteilen und den Kandidaten eine Chance geben, ihre Fähigkeiten zu beweisen.

«Von den Unternehmen erwarten wir, dass sie die Bewerbungen objektiv beurteilen und den Kandidaten eine Chance geben.» Franz Grüter, Präsident SSAW

Im Januar 2015 starten wir mit dem Programm power50-plus für die Unterstützung der Stellensuchenden über 50 (www.power50-plus.ch). Das Programm beinhaltet Vorgehen, welche sich bereits bewährt haben. Gleichzeitig stellen wir den Unternehmen ein Rekrutierungswerkzeug zur Verfügung, welches die Vorselektion der entsprechenden Kandidaten vereinfacht.

Für Stellensuchende, deren Kompetenzprofile nicht mehr gesucht werden, sind individuelle, marktorientierte Weiterbildungsmassnahmen entscheidend für den Erfolg. Unsere Analysen von 2014 haben ergeben, dass dieser Bereich noch stark entwicklungsfähig ist. Wir werden im Verlauf 2015 den Aufbau marktorientierter Weiterbildungsmassnahmen gezielt unterstützen.

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