Interview von Helmuth Fuchs
Im Interview anlässlich des WorldWebForums in Zürich nimmt Bundesrat Johannes Schneider-Ammann Stellung
- dazu, was die Schweiz unternehmen muss, um im internationalen Wettbewerb um die besten Startups mithalten zu können
«Es geht darum, dass wir die Kultur des Fallierens, des Nicht-Durchkommens, heranbilden können. Das kann sehr viel mehr mutige Leute geben, die etwas wagen.»
«Wir müssen unsere jüngeren und jung gebliebenen Menschen zusätzlich bilden, für sie entsprechende Voraussetzungen schaffen, damit sie wiederum etwas wagen.»
- zu den wichtigsten Rahmenbedingungen, damit die Schweiz ein Hotspot für Blockchain und Kryptowährungen wird
«Das Allerbeste ist, wenn der Staat zwar klare, aber grosszügige Rahmenbedingungen gibt, dann aber das Feld der Unternehmerschaft überlässt.»
- zu seiner persönlichen Einschätzung der Folgen der Digitalisierung und der Rolle des Staates bei deren Bewältigung
«Den Staat bemühe ich möglichst wenig. Wichtig ist, dass man die Gerätschaften der vierten industriellen Revolution richtig einsetzt.»
«Auch die vierte Revolution wird letztlich für alle Qualifikationsstufen eine Chance und mehr Jobs bieten.»
- dazu, welches Startup er mit unbegrenzten Mitteln gründen, welches Problem er damit lösen würde
«Ich würde dort, wo es um Biotechnologie geht – um medizinische Aspekte der Biotechnologie – mein Heil suchen.»
- zur gerade gestarteten SVP-Begrenzungsinitiative und deren Folgen für die Schweiz
«Ich glaube, das ist eine unsinnige Idee, die wird bekämpft werden müssen.»
«Die Schweiz hat nur die Chance erfolgreich zu bleiben, das heisst, beschäftigt, im Wohlstand und in gesicherten gesellschaftlichen Verhältnissen, wenn wir offen bleiben.»
Bundesrat Johann Schneider-Ammann, Vorsteher des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF)
Vor der Übernahme seiner Position als Vorsteher des WBF am 1. November 2010 gehörte Johann N. Schneider-Ammann während elf Jahren als Mitglied der FDP.Die Liberalen dem Nationalrat an. Während dieser Zeit war er Mitglied der Kommission für Wirtschaft und Abgaben.
Bundesrsat Schneider-Ammann wurde 1952 geboren und ist Elektroingenieur (Dipl. El. Ing. ETH). Vor seiner Wahl in den Bundesrat war er Präsident und Delegierter der Ammann Gruppe. Johann N. Schneider-Ammann ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Kinder.
Das Gespräch fand im Rahmen des WorldWebForums statt