von Patrick Gunti
Moneycab.com. Herr Pittner, naoo ist als «erste und einzige Schweizer Social App» lanciert worden. Welches sind die Unterschiede zu Social Media, wie wir sie kennen?
Marc Pittner: naoo bietet den Usern als Social Media App alles, was man von einer solchen App erwarten kann. Diese können Bilder und Videos posten, Content liken und einander auf Basis gemeinsamer Interessen besser kennenlernen. Da fängt es bei naoo aber eben erst an. Unsere wachsende Community von Action-Sportlern, Fitness-Models und Content-Creators aus verschiedenen Bereichen sammeln auf naoo wertvolle Punkte für ihr Engagement auf der Plattform, die sie anschliessend in Bargeld umtauschen können.
Für welche Aktionen auf der App können Konsumenten Punkte sammeln und sich so letztlich Incentives sichern?
Sie bekommen automatisch Punkte für ihre Aktivität auf der Plattform, wie Liken, Posten, Followen. Erfolgreiche Posts werden mit besonders vielen Punkten belohnt. Die User werden auch für das Beantworten von Fragen zu ihrem Userprofil mit Punkten entschädigt. Es gibt aber auch noch weitere Möglichkeiten, naoo-Punkte zu verdienen, beispielsweise durch das Einkaufen bei ausgewählten naoo-Geschäften, insofern ist naoo auch eine Loyalty-Plattform.
Welche Angaben und Daten von Userinnen und Usern benötigen Sie, damit diese Angebote zielgerichtet entdecken und sich verbinden können?
Statt dubioser Algorithmen, die versuchen möglichst viel zwischen den Zeilen zu lesen, setzten wir viel mehr darauf, immer wieder kurze Fragen aus dem Alltag zu stellen. Dabei möchten wir die Filterbubble immer wieder durchbrechen. Wer uns mal gesagt hat, dass er Sport mag, hilft wenig. Wenn wir aber wissen, dass er oder sie nie den Coiffeur wechseln würde oder Tofu lieber mag als Fleischkäse, kann man daraus viel mehr machen. Und, man muss Fragen eben immer wieder aufs Neue stellen. Menschen verändern sich ständig.
«Wer uns mal gesagt hat, dass er Sport mag, hilft wenig. Wenn wir aber wissen, dass er oder sie nie den Coiffeur wechseln würde oder Tofu lieber mag als Fleischkäse, kann man daraus viel mehr machen.»
Wie lässt sich umschreiben, was Sie für Ihre Nutzerinnen und Nutzer erreichen möchten?
Wir wollen unseren Nutzerinnen und Nutzern einen echten Vorteil verschaffen, auf der Plattform aktiv zu sein und beziehen sie als Partner mit ein. naoo soll Spass machen, darum lassen wir uns immer wieder neue Möglichkeiten einfallen, wie auf der Plattform gepunktet werden kann. Unser neuster Wurf ist der «Winter Trail». Wir haben tausende virtuelle Geschenke über die Schweiz verteilt. Die User können diese Geschenke auf der Karte in der App aufspüren und wenn sie sich physisch an deren Ort bewegen – manche Orte haben es in sich! -, bekommen sie Punkte gutgeschrieben.
Welche Rolle spielt die Karte auf naoo?
Die Karte auf naoo gibt immer einen Überblick über alle Orte, an denen naoo-User etwas Spezielles erwarten können. Im Moment sind es beispielsweise alle Orte, an denen die virtuellen Päckchen des «Winter Trail» versteckt sind. Auch haben wir bereits Einzelhändler auf der Plattform, die den Usern von naoo spezielle Angebote machen, die nur auf der naoo-App erhältlich sind. Ein weiterer grosser Vorteil der Karte: Man findet jene Shops, Restaurants, Hotels etc., bei denen man Punkte erhält, wenn man die naoo-App hat und den QR-Code beim Zahlen zeigt. Pro Franken bekommt man so normalerweise einen naoo-Punkt.
Und was können Nutzerinnen und Nutzer mit den naoo-Punkten anfangen?
naoo-Punkte können in der App jederzeit gegen Bargeld eingetauscht werden. Dazu gibt es eine Anzahl von Eintauschvouchern, die von den Usern rege benutzt werden, um Punkte einzulösen. Wir werden immer wieder gefragt, ob das auch wirklich stimmt, ob es wirklich funktioniert und ob das Geld ankommt. Mein Fazit: Es kommt an und es kommt sogar sehr gut an.
Bleiben wir einen Moment bei den Business-Kunden. Welche Vorteile bieten sich für sie?
Unsere Business-Kunden können durch naoo sehr einfach eine lokale Community aufbauen, auf die auf der App immer wieder zurückgegriffen werden kann. Wir fangen deshalb nun damit an, ausgewählten Shops, Restaurants, Bars und Gyms einen hochwertigen und personalisierten Aufsteller zur Verfügung zu stellen, der Kunden dazu ermuntert, die App herunterzuladen und der jeweiligen Location zu folgen. Die neuen App-User erhalten beim Download automatisch eine schöne Anzahl naoo-Punkte. Sie lernen andere Leute kennen, die auch Fans der jeweiligen Location sind und haben die Möglichkeit, immer wieder von Angeboten und Überraschungen zu profitieren, die die Business-Kunden über ihren naoo-Kanal verschicken.
«Unsere Business-Kunden können durch naoo sehr einfach eine lokale Community aufbauen, auf die mit der App immer wieder zurückgegriffen werden kann.»
Wir hoffen so, unseren Business-Kunden einen Kanal zur Verfügung zu stellen, auf dem sie ihrerseits mit ihren Kunden auf vielfältige Weise Engagement generieren können. Unsere Geschäftskunden, seien dies Bars, Gyms, Restaurants, Kinos oder Hotels, können stark personalisierte Kampagnen für ihre Zielgruppe über naoo machen, und ihre Kunden mit Punkten, Gewinnspielen und anderen Dingen überraschen, die heute über traditionelle Social Media-Kanäle nicht möglich sind. All dies bindet die Kunden an das Unternehmen und führt – hoffentlich – dazu, dass sie immer wieder kommen.
Sie sagen, dass sich auf naoo die Nutzerinnen und Nutzer auf Basis gemeinsamer Interessen kennen lernen können, wie funktioniert das?
naoo schlägt den Usern neue Leute zum Kennenlernen neben gemeinsamen Bekannten auch auf Basis gemeinsamer Interessen vor. So wollen wir ein Gegengewicht bilden zu jenen Sozialen Medien, die eher (oder ausschliesslich) auf Basis des gemeinsamen Bekanntenkreises operieren. Und umgekehrt hilft naoo auch dabei, bereits bestehende Kontakte «besser» oder «neu» kennenzulernen, indem gemeinsame Interessen, Werte oder Einstellungen zu gewissen Themen abgeglichen werden.
Welche Rolle spielen Gewinnspiele oder gemeinsame Games für die Community?
Wir versuchen, unsere Nutzerinnen und Nutzer immer wieder mit spielerischen Ideen zu überraschen. Man kann ständig etwas entdecken, Punkte bekommen, an Gewinnspielen oder einem anderen Spiel teilnehmen. Wir wollen Gemeinschaft und Spass vermitteln.
Was benötigen Unternehmen, um auf der Plattform aktiv zu werden?
Der einfachste Weg ist, die App herunterzuladen und einen Business-Account zu eröffnen. Wir stehen mit Rat und Tat ständig zur Verfügung und helfen bei Fragen gern.
Und welche Branchen sind aktuell involviert?
naoo steht grundsätzlich jeder Branche offen, die meisten unserer rund 70 Business-Kunden sind im Bereich Gastronomie, Fashion, Sport und Lifestyle angesiedelt.
«Der Plan ist, Zürich weiter auszubauen und dann das Angebot nach und nach auf die ganze Schweiz auszudehnen, um uns in einem nächsten Schritt die ersten Auslandsmärkte anzusehen.»
Ist das Angebot für die Unternehmen kostenpflichtig – oder wie finanziert sich naoo?
Für die Nutzerinnen und Nutzer ist die naoo App nicht nur kostenfrei, sie bekommen umgekehrt sogar etwas für ihre Teilnahme. Die Business Kunden können die Plattform momentan noch kostenfrei nutzen, wir werden in diesem Jahr nun aber schrittweise ein Modell einführen, wie man mit kleinen Budgets von sagen wir täglich CHF 5.00 bis 15.00 die App effektiv nutzen, neue Kunden finden wie auch bestehende Kunden immer wieder für das eigene Produkt begeistern können.
naoo ist in der Stadt Zürich lanciert worden. Wie sehen Ihre Expansionspläne aus und wie soll die Plattform weiterentwickelt werden?
Wir sind sehr stolz, dass die naoo App ein echtes Schweizer Produkt ist, etwa die Hälfte des Teams sitzt hier und der Fokusmarkt ist momentan Zürich. Wir hätten das aber nicht geschafft, wenn wir nicht noch die andere Hälfte des Teams hätten, die sich in Deutschland, Estland, Russland und der Türkei befindet. Der Plan ist, Zürich weiter auszubauen und dann das Angebot nach und nach auf die ganze Schweiz auszudehnen, um uns in einem nächsten Schritt die ersten Auslandsmärkte anzusehen.
Herr Pittner, besten Dank für das Interview.