Marc Pointet, CEO Ina Invest, im Interview

Marc Pointet, CEO Ina Invest, im Interview
Marc Pointet, CEO Ina Invest. (Foto: Ina Invest/Daniel Hager Photo)

von Bob Buchheit

Moneycab.com: Herr Pointet, nach dem Ja an der Urne können Sie Bredella-West in Pratteln umsetzen, ein neues Immobilien-Areal gemischter Nutzung. Wie wird das Verhältnis zwischen Gewerbe und Wohnen sein?

Marc Pointet: Das klare Ja zu Bredella ist ein grosser und wichtiger Meilenstein für uns. Das heute 100% gewerblich genutzte Areal wird in den nächsten Jahren zu einem gemischt genutzten, lebendigen Quartier mit 70% Wohnen und 30% kommerzieller Nutzung transformiert.

Zusammen mit Bredella-Ost werden am Prattler Bahnhof sage und schreibe 900 Wohnungen entstehen. Der Masterplan sieht auch Parkanlagen, Innenhöfe und öffentliche Räume auf dem Areal vor. Wie muss man sich den Interessensausgleich zwischen öffentlichem und privatem Partner, also der Gemeinde, vorstellen?

In einem ersten Schritt geht um die Realisierung von Bredella-West und somit um 380 attraktive und mit dem öffentlichen Verkehr hervorragend erschlossenen Miet- und Eigentumswohnungen in unterschiedlichen Preisniveaus. Diese bieten Wohnraum für alle Generationen – für Jung und Alt, für Familien und Einzelpersonen, für eingesessene Prattlerinnen und Prattler ebenso wie für Neuzuzüger. Das neue Gewerbe, die Gastronomie und die zugezogene Bevölkerung führt zu zusätzlichen Steuereinnahmen, die der gesamten Gemeinde zugutekommen. Erst einige Jahre später werden dann auf dem Bredella-Areal Ost rund 520 weitere Wohnungen entstehen.

«Das heute asphaltierte und abgeschlossene Areal wird für alle geöffnet und grosszügig begrünt.»
Marc Pointet, CEO Ina Invest

Gibt es denn Altlasten abzutragen?

Ja, im Rahmen von Probebohrungen und Untersuchungsberichten wurde insbesondere bei der Tankstelle an der Salinenstrasse festgestellt, dass es Bodenbelastungen gibt, welche im Rahmen des Rückbaus abgetragen werden müssen.

Pratteln hat auch als Gemeinde viel ausgebaute Infrastruktur und damit Lebensqualität. Da wurde sicherlich vorher viel miteinander abgestimmt, oder?

Der Quartierplan, in jahrelanger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Kanton erarbeitet, verknüpft die Interessen der Gemeinde, der zukünftigen Nutzer und der Investoren ausgezeichnet. Das Areal verbindet die nördlichen Areale und fördert die wichtige Süd-Nord-Verbindung vom Dorf zum Rhein. Die einzelnen Quartiere werden durch neue Wege, wie einer Velounterführung, besser erschlossen. Es ist das Herzstück, das die verschiedenen Teile Prattelns zusammenführt.

«Der Quartierplan, in jahrelanger Zusammenarbeit mit der Gemeinde und dem Kanton erarbeitet, verknüpft die Interessen der Gemeinde, der zukünftigen Nutzer und der Investoren ausgezeichnet.»

In nur zehn Minuten kann Basel mit dem öffentlichen Verkehr erreicht werden. Die etwas weiter im Südosten liegenden «gemischten Nutzungen» der Konkurrenz dürften dann das Nachsehen haben…

Ich glaube, dass alle Anspruchsgruppen von der Entwicklung profitieren werden. Pratteln bietet am meisten Arbeitsplätze im Kanton Baselland und die ausgezeichnete Verkehrsanbindung schafft ein grosses Potenzial für die Zukunft.

Sind Überbauungen in stillgelegten Industriearealen die grosse Zukunft in Zeiten der explodierten Mietpreise?

Auf jeden Fall. Meistens sind solche Areale an gut erschlossenen Lagen unweit der Innenstädte. Sie sind bereits asphaltiert, und die grüne Wiese bleibt gleichzeitig unberührt. Es braucht keine neuen grossen Infrastrukturbauten. Ausser Schulen. Die Transformation bietet somit auch eine gute Möglichkeit für die Gemeinden, sich gewinnbringend von Altlasten zu verabschieden.

Haben Sie schon eine Idee für den Preisrahmen?

Die Wohnungen (Eigentum und Miete) werden in unterschiedlichen Grössen und für unterschiedliche Budgets angeboten. Wir werden uns entsprechend an den Marktpreisen bei Markteintritt orientieren. Auch bei den Gewerbeflächen werden wir uns am Preisniveau für gut erschlossene Standorte ausrichten. Es ist heute noch zu früh zu sagen wann und wieviel das sein wird.

Wie sieht augenblicklich die Leerstandquote bei den Mietwohnungen bei Ina-Invest aus?

Da muss ich schmunzeln: Null Prozent.

Das gesamte Areal – West und Ost – ist 80 Quadratmeter gross. Hat es neben all den Pflanzen auch Platz für wilde Tiere?

Wir haben effektiv auch schon eine Anfrage für einen kleinen Zoo – jedoch dürfen Sie bei ihrem Besuch bei uns nicht mit Elefanten und Giraffen rechnen.

«Durch den Zusammenschluss entsteht eine der führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz.»

Mit der geplanten Verschmelzung von Ina Invest und der Cham Group wird eine schlagkräftige Gruppe entstehen. Wo sehen Sie die grössten Synergien?

Durch den Zusammenschluss entsteht eine der führenden Immobiliengesellschaften der Schweiz mit einem qualitativ hochwertigen und nachhaltigen Portfolio an erstklassigen Standorten. Die Renditeliegenschaften und Entwicklungsprojekte von Ina Invest und der Cham Group befinden sich in Basel, Zug, Genf, Lausanne, Winterthur und Zürich und konzentrieren sich damit auf die wirtschaftsstärksten Metropolregionen der Schweiz. Die kombinierte Portfoliogrösse bietet zudem erhebliche Vorteile hinsichtlich der Flexibilität in der Projektrealisierung, der Finanzierungsmöglichkeiten und der Nutzung von Skaleneffekten und Synergien.

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