Margrith Hanselmann, Generalsekretärin SODK (Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren)
Von Helmuth Fuchs
Moneycab: Flüchtlingsorganisationen und Politiker wie Balthasar Glättli fordern die Aufnahme von 100’000 syrischen Flüchtlingen, um einen signifikanten Beitrag zur Lösung der menschlichen Katastrophe in Syrien zu leisten. Sie sehen diese Zahl als illusorisch an. Welche Kapazitäten hat die Schweiz, um in solchen Ausnahmesituationen kurzfristig Hilfe zu leisten?
Margrith Hanselmann: Das Schweizerische Asylsystem ist schwankungstauglich und momentan auf ca. 25‘000-30‘000 Asylgesuche ausgelegt. Wir haben während der Balkankrise gezeigt, dass wir auch kurzfristig grössere Flüchtlingsgruppen aufnehmen können. Wenn sich die Bevölkerung solidarisch zeigt, ist vieles machbar. Bis jetzt konnten auch bei einem kurzfristigen Anstieg der Anzahl Asylgesuche immer genügend Unterbringungsplätze gefunden werden.
«Es gibt nebst der Aufnahme von Flüchtlingsgruppen auch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel die Hilfe vor Ort.» Margrith Hanselmann, Generalsekretärin SODK
Entlastung wird auch die wichtige Neustrukturierung des Asylbereichs bringen. Der Bundesrat ist im übrigen in Zusammenarbeit mit den europäischen Staaten daran zu klären, wie der syrischen Bevölkerung besser geholfen werden kann. Es gibt nebst der Aufnahme von Flüchtlingsgruppen auch andere Möglichkeiten wie zum Beispiel die Hilfe vor Ort.