Stephan Wrage, CEO SkySails Group, im Video-Interview

Stephan Wrage, CEO SkySails Group

Von Helmuth Fuchs

Im Video-Interview nimmt Stephan Wrage, CEO SkySails Group, Stellung

„Wir haben etwa 50 Millionen Euro an Kapital eingesammelt und vor allem für Forschung, Produktentwicklung und Vermarktung verwendet.“

„Es liegen uns LOIs (letter of intent, Absichtserklärungen) in der Grössenordnung von 1.3 Gigawatt Nachfrage vor.“

„Die Anwendung «Zugdrachen für kommerzielle Schifffahrt», mit der wir gestartet sind, ist von den Umsatzergebnissen weit hinter dem zurück geblieben, was wir erwartet haben.“

„Die Geschäftsstruktur bei den Reedereien macht es Innovationen sehr schwer, weil derjenige, der investieren muss, nicht den Treibstoff bezahlt.“

«Wir haben mit der Softwarelösung, mit der wir den Schiffsbetrieb auf kommerziellen Schiffen optimieren, sehr gute Erfolge. Wir haben 200 Schiffe ausgerüstet und sparen unseren Kunden ungefähr ein bis zwei Tonnen Öl pro Tag und Schiff. Die Payback-Zeit für das System liegt bei unter einem Jahr.»

„Wir konnten zeigen, dass wir an Bord eines Schiffes bis zu 10 Tonnen Öl am Tag einsparen konnten mit einem Drachen. Wir haben ein 10’000 Tonnen schweres Frachtschiff mit etwa 6 Knoten, ohne Hauptmaschine, nur mit dem Drachen, bewegt.“

«Die Reaktion der Reeder war sehr verhalten, da es weltweit kaum Auflagen gibt für Reeder, was die Emissionen angeht. Das ändert sich jetzt gerade.»

„Wir freuen uns, dass Airbus jetzt auch an die Drachen glaubt, das ist für uns ein grosses Kompliment. Wir sehen uns gut positioniert, wir haben 18 Jahre mehr Erfahrung und wir haben ein bärenstarkes Patentportfolio, übrigens auch in Frankreich.“

„Ich glaube, dass Wettbewerb an dieser Stelle helfen kann, denn damit wird man diese Technologie ernster nehmen.“

„Wir werden mit unseren stromerzeugenden SkySails Power-Anlagen nächstes Jahr an den Markt gehen. Wir unterschrieben auf dem Zermatt Summit eine Vertriebskooperation mit IBL aus Mauritius und werden auch eine Anlage dorthin liefern im nächsten Jahr.“

«Die Effizienz der Anlagen ist fantastisch, denn wir können den Kunden etwas bieten, was sonst erneuerbare Energien nicht schaffen, wir können Grundlastfähigkeit herstellen. Wir liefern 80 bis 90 Prozent des Jahres sauberen Strom aus Wind für wenig Geld.»

«Die Nachteile von Windturbinen wie Schattenwurf, Geräusche und Ästhetik haben wir mit dem Kite nicht.»

„Unsere Anlage ist ein Hindernis, das heisst, andere Luftverkehrsteilnehmer müssen die Anlage sehen und vermeiden. Wir bewegen uns nur im Sichtflugbereich. Wir bauen aber auch Sicherheits-Mechanismen ein und können auch unsererseits ausweichen und en Drachen innerhalb weniger Sekunden unter 100 Meter Höhe fliegen.“

„Das wichtigste Projekt im Moment ist die Produkt-Entwicklung von SkySail Power, die kurz vor dem Abschluss steht für die 200 Kilowatt-Anlage, die in einen 20 Fuss Container kommt.“

„Zum einen wünsche ich mir, dass die aktuelle Bewegung, die auch stark durch Fridays for Future befeuert wird, anhält, dass die Menschen verstehen, dass wir jetzt handeln müssen, wenn wir diese Welt lebenswert erhalten wollen.“

Wunsch Nummer zwei ist, dass die Fake News, diese politische Unkultur, dass einfach Behauptungen in die Welt gesetzt werden, von der Gesellschaft sanktioniert wird. Dass es nicht zu einer Akzeptanz kommt, sondern dass wir zurück finden zu einem sachbasierten Diskurs.“


Das Interview entstand anlässlich des Zermatt Summit


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