Wendelin Keller, VRP Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG, im Interview

Wendelin Keller

Wendelin Keller, VRP Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG. (Foto: zvg)

von Bob Buchheit

Moneycab.com: Herr Keller, die Ersatzbahn zur Mittelstation erhöht die Frequenz um ein Viertel bis knapp die Hälfte und soll wieder 40 Jahre halten. Wann ist sozusagen Spatenstich?

Wendelin Keller: Die rechtskräftige Baubewilligung ist jetzt im Frühling zu erwarten. Der Spatenstich erfolgt im Juni 2023. Im Hoch-Ybrig wird die weltweit erste «TRI Line» die 52 Jahre alte Pendelbahn mit 1100 Personen pro Stunde Förderleistung ersetzen. Die Anlage im Wintersportgebiet Hoch-Ybrig ist mit zwanzig Kabinen zu je achtzehn Personen für 1600 Personen pro Stunde ausgelegt.

Einzig zwischen April 2025 und Oktober 2025 sollen dann die Besucher während der Bauzeit auf die Laucherenbahn ausweichen, falls sie hoch nach oben wollen. Das dürfte wohl nur wenige abschrecken.

Wir hoffen, den Betrieb sogar schon im September 2025 aufnehmen zu können. Die Förderleistung wird dann im Anfangsstadium bei Weglosen-Seebli 1400 Personen pro Stunde betragen.

«Die TRI Line ist ein kuppelbares Umlaufsystem und eine kompakte Weiterentwicklung aus zwei bewährten Seilbahnsystemen.»
Peter Luger, Entwicklungsleiter der TRI-Line bei Doppelmayr in Wolfurt.

Was kann man denn im Sommer auf dem Laucherenstöckli bieten?

Diverse Wanderungen. Zum Beispiel den Panoramawanderweg vom Sternen zum Spirstock. Auch Mountainbiker kommen bei uns auf ihre Kosten. Wanderer und Mountainbiker benutzen dabei die gleichen Wege ohne Einschränkungen. Möglich macht das die tolerante und rücksichtsvolle Einstellung beider Seiten. Ausserdem ist der Sternen und das Laucherenstöckli bei Gleitschirmfliegern sehr beliebt.

Die Firma Garaventa hat ja viele Seilbahnen in der Gegend erstellt. Ist das ein Vorteil beim Service?

Doppelmayr/Garaventa ist eine etablierte Firma. Deren Service ist top. Die TRI Line EA 71/22 ist eine Weltneuheit. Sie hat eine hohe Windstabilität dank zweier Tragseile und Zwischenaufhängungen. Die TRI Line-Kabinen sind komplett barrierefrei und mit ebenerdigem Ein- und Ausstieg sowie elektrischen Türen auf beiden Seiten ausgestattet.

Die 22 Millionen teuren Investitionen sollen in zehn Jahren amortisiert sein. Nachdem die Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG die Coronakrise gemeistert und nach dem kleinen Minus vom Vorjahr einen Reingewinn von 1,58 Millionen erarbeitet hat, ist das immer noch sportlich, denke ich.

Ja, das ist so.

«Die Stationen bei einer TRI Line beanspruchen im Vergleich zur wesentlich grösseren 3S-Bahn erheblich weniger Platz und haben eine deutlich kürzere Bauzeit.»
Peter Luger, Entwicklungsleiter der TRI-Line bei Doppelmayr in Wolfurt.

Der Personalaufwand erreicht mit CHF 3,2 Millionen Franken (per 31.10.22) rund einen Drittel des Gesamtertrags. Das ist eine sehr gute Relation. Wie machen Sie das?

Nun, wir haben eben motivierte Mitarbeiter.

Die Abschreibungen und Rückstellungen betrugen knapp CHF 1,4 Millionen. Was ist dabei am wichtigsten?

Wir versuchen, immer das Maximum abzuschreiben. Die Ferien- und Sportzentrum Hoch-Ybrig AG hat in den letzten Jahren bewusst keine Dividenden ausbezahlt und die Mittel für die neue Bahn zurückgestellt.

Kommen wir zur zu Ende gehenden Wintersaison. Jetzt gab es ja nochmal eine Menge Schnee. Sind Sie zufrieden, oder gibt es ein Haar in der Suppe?

Nein, kein Haar in der Suppe. Wir können zufrieden sein.

Ibergeregg, Mythenregion und Illgau sind mit zusammenhängenden Pisten verbunden. Haben die «Schneebrücken» gehalten?

Leider konnte die Skisafari diesen Winter nie geöffnet werden. Die Schneelage liess dies einfach nicht zu.

Sie unterstützten auch den kleinen, etwas abseits gelegenen Schlepplift am Sattelegg auf dem Weg nach Einsiedeln. Läuft das weiter und wenn ja, in welcher Form?

Momentan unterstützen wir den Lift nicht. Wenn wir das tun, dann wieder wie früher mit Material.


Hoch Ybrig AG


Dieses Interview wurde mit der freundlichen Unterstützung des Amts für Wirtschaft des Kantons Schwyz ermöglicht

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