Maurice Groeneveld, Vice President Mainframe Solutions bei Compuware (Foto: Compuware).
Neu-Isenburg – Eine aktuelle Studie von Compuware zeigt, dass 71 Prozent der befragten CIOs diverse versteckte Kosten bei der Auslagerung von Entwicklung, Betrieb und Infrastruktur von Mainframe-Anwendungen beklagen. Dabei ist gerade die Reduzierung von Kosten eine wichtige Motivation für Outsourcing. Die versteckten Kosten liegen an höherem MIPS (Million Instructions per Second)-Verbrauch sowie unerwarteten Investitionen in Tests und Fehlerbehebung aufgrund schlechter Qualität und Leistung der Anwendungen.
Zwei Drittel der Befragten sind generell unzufrieden mit der Qualität neuer Applikationen oder Services von ihrem Dienstleister. Dies liegt unter anderem an fehlendem Know-how im eigenen Haus, mangelndem Wissenstransfer und einer hohen Fluktuationsrate unter den Mitarbeitern des Dienstleisters. Die Studienergebnisse werden im White Paper „Mainframe Outsourcing: Removing the Hidden Costs“ von Compuware detailliert ausgeführt.
„Outsourcing kann Unternehmen dabei helfen, Kosten zu reduzieren und Zugang zu technischem Know-how zu erhalten, doch gemäss der Studie werden die Erwartungen häufig nicht erfüllt“, sagt Maurice Groeneveld, Vice President Mainframe Solutions bei Compuware. „Da es keinen einfachen Weg gibt, dem Dienstleister Wissen über die Anwendung zu vermitteln und umgekehrt die von ihm gebotene Code-Qualität und Performance zu prüfen, werden mögliche Kosteneinsparungen nicht erreicht.“
MIPS-Verbrauch
Einer der grössten Kostenpunkte bei Mainframes ist der MIPS-Verbrauch, der durch ineffiziente Codierung unnötig gesteigert wird:
- Die MIPS-Kosten erhöhen sich jährlich um 21 Prozent, wobei 40 Prozent der Befragten erwähnen, dass der Verbrauch ausser Kontrolle gerät.
- Bei 88 Prozent erfolgt die Abrechnung pro CPU-Belastung, wobei 42 Prozent äussern, dass ihr Dienstleister die CPU-Kosten durch besseres Management reduzieren könnte.
- 57 Prozent beklagen, dass ihr Dienstleister sich nicht um die Effizienz der entwickelten Anwendungen kümmert.
- 68 Prozent glauben, dass die Zunahme mobiler Anwendungen die MIPS-Nutzung steigern und zusätzliche Kosten erzeugen wird.
Qualität
Qualitätsprobleme bei der Entwicklung der Mainframe-Anwendungen erhöhen die Gesamtkosten, da zusätzliche Zeit und Kapazitäten nötig werden:
- 54 Prozent der Unternehmen mussten aufgrund schlechter Arbeitsqualität des Dienstleisters mehr Investitionen in Performancetesting und Troubleshooting tätigen.
- 51 Prozent glauben, dass sie Investitionen in ihre interne Qualitätssicherung aufgrund schlechter Arbeitsqualität des Dienstleisters erhöhen müssen.
- 47 Prozent sind der Meinung, dass die Fehlerrate im Anwendungscode bei Dienstleistern höher ist als bei Entwicklern im eigenen Haus.
- IT-Teams benötigen bei jedem Projekt durchschnittlich zehn Tage, um von Dienstleistern verursachte Bugs und Performance-Probleme zu beheben.
- 67 Prozent geben an, dass die Qualität neuer Anwendungen oder Services ihres Providers nicht immer zufriedenstellend ist.
- Während einige Dienstleister Application Performance Management-Tools nutzen, um vor Auslieferung der Anwendungen deren Leistung zu testen, verzichten die meisten darauf.
Wissenstransfer
Die zunehmende Komplexität der Mainframe-Umgebung erhöht den Bedarf zur Modifizierung bestehender Anwendungen sowie zur Entwicklung neuer Services. Fehlendes Wissen im eigenen Haus und mangelhafte Dokumentation motivieren dabei zum Outsourcing:
- 80 Prozent der Befragten berichten, dass mangelnder Wissenstransfer die Qualität der ausgelagerten Projekte beeinträchtigt.
- 68 Prozent sagen, dass ihre eigenen Teams nicht mehr über das Wissen verfügen, um bestehende Mainframe-Anwendungen zu betreuen.
- 41 Prozent der Unternehmen sehen das fehlende Know-how im eigenen Haus als wichtigen Grund für Outsourcing.
- 65 Prozent geben an, dass eine hohe Fluktuationsrate bei Providern die Qualität und Dauer der Projekte negativ beeinflusst.
Die von Compuware in Auftrag gegebene Studie wurde vom unabhängigen Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne durchgeführt. Die Marktforscher befragten 520 CIOs von grossen Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien, den Benelux-Ländern, Grossbritannien, USA, Japan und Australien.
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