86 Prozent der Führungskräfte setzen KI bereits zur Umsatzsteigerung ein
Zürich – Künstliche Intelligenz (KI) wird die nächste grosse technologische Revolution sein. Aber wie bereiten sich Unternehmen darauf vor? Was hindert sie noch daran, Innovationen wie Generative KI stärker zu nutzen? Aufschluss darüber gibt eine neue Studie von TCS, einer der weltweit führenden Beratungsgesellschaften für IT-Services und Business Solutions.
Danach setzen bereits rund acht von zehn (86 Prozent) Führungskräften KI im Unternehmen ein, um Umsätze zu steigern oder neue Einnahmequellen zu erschliessen. 69 Prozent der Unternehmen nutzen KI sogar vor allem, um Innovationen voranzutreiben und den Umsatz zu steigern, und nicht in erster Linie für Produktivitätssteigerungen und Kostenoptimierungen. Befragt wurden rund 1300 CEOs beziehungsweise Führungskräfte mit Budgetverantwortung aus zwölf Branchen in 24 Ländern.
Der Bericht «TCS AI for Business» zeichnet ein klares Bild: Führungskräfte blicken grundsätzlich positiv auf KI. 57 Prozent sind begeistert oder optimistisch, was deren potenzielle Auswirkungen auf Unternehmen betrifft. 45 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass nahezu jeder zweite Mitarbeitende in den kommenden drei Jahren generative KI-Funktionen einsetzen wird. 41 Prozent glauben, dass dieser Anteil noch höher liegen wird. Zwei Drittel der Führungskräfte (65 Prozent) erwarten, dass KI die menschlichen Fähigkeiten ergänzen und verbessern wird, damit sich Mitarbeitende auf wertschöpfendere Tätigkeiten konzentrieren können, die Kreativität und strategisches Denken erfordern.
KI-Umsetzung – kein Sprint, ein Marathon
«2023 war ein Jahr des Aufbruchs, in dem jedes Unternehmen mit KI/GenAI-Anwendungsfällen experimentierte. Nun treten wir in eine Ära ein, in der KI in Unternehmen auf breiter Front eingesetzt wird», sagt Dr. Harrick Vin, Chief Technology Officer, TCS, und ergänzt: «Die Unternehmen erkennen jedoch, dass der Weg zur Umsetzung von KI-Lösungen nicht einfach ist und dass der Aufbau einer KI-reifen Organisation ein Marathon und kein Sprint ist, was unsere Studie auch bestätigt hat.
Sie hat auch verdeutlicht, dass Unternehmen sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen – weder auf den Einsatz von KI-Lösungen in grossem Umfang noch auf die zu erwartenden tiefgreifenden Veränderungsprozesse für die Mitarbeitenden im Unternehmen, die mit der Einführung von KI einhergehen.» Denn 40 Prozent der Befragten gehen davon aus, noch viel in ihrem Unternehmen ändern zu müssen, um die Vorteile der KI richtig nutzen zu können – einschliesslich Organisationsstrukturen, Aufgabenbereiche und Datenverwaltung.
Entsprechend unsicher sind die befragten Führungskräfte, wenn es um den Veränderungsprozess geht: Gerade einmal 4 Prozent nutzen Künstliche Intelligenz zur Transformation ihres Geschäfts und etwa jedes vierte Unternehmen (24 Prozent) ist über die Sondierungsphase noch nicht hinausgekommen.
Grösste Herausforderungen bei KI: IT-Infrastruktur, Regulierung und Erfolgsmessung
Zu den grössten Herausforderungen gehören laut Studie die aktuelle IT-Infrastruktur der Unternehmen und die Erwartungen der Kunden. Unternehmen erkennen darüber hinaus die Notwendigkeit, den Erfolg von KI-Implementierungen nicht nur anhand bestehender Parameter zu messen: Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten fehlen entsprechende Metriken, um den Erfolg der KI-Einführung zu bewerten. Die Umfrage unterstreicht, wie wichtig es für Unternehmen ist, bei der Einführung von KI einen strategischen Ansatz zu verfolgen und die richtigen Leistungsindikatoren zu entwickeln. Denn nur so lassen sich die Auswirkungen der Technologie auf ihr Geschäft messen.
Die Studie und ihre Ergebnisse im Überblick
Das TCS Thought Leadership Institute befragte fast 1’300 CEOs und weitere Führungskräfte mit Budgetverantwortung in zwölf Branchen und 24 Ländern. Etwa die Hälfte der Unternehmen hatte einen Jahresumsatz von einer bis fünf Milliarden US-Dollar, die andere Hälfte einen Umsatz von über fünf Milliarden US-Dollar.
- Führungskräfte glauben, dass die Auswirkungen der KI grösser oder gleich gross sein werden wie die des Internets (54 Prozent) und des Smartphones (59 Prozent).
- Die meisten abgeschlossenen KI-Implementierungen verzeichnen die Unternehmensbereiche Finanzen/Rechnungsprüfung (29 Prozent), HR (28 Prozent) und Marketing (28 Prozent).
- 65 Prozent der Führungskräfte sehen den Wettbewerbsvorteil weiterhin beim Menschen – mit seiner Kreativität, seiner Intuition und seinem strategischen Denken, das durch die KI-Fähigkeiten erweitert und unterstützt wird.
- 40 Prozent der Führungskräfte sagen, dass sie in Zukunft viele Veränderungen in ihrem Unternehmen vornehmen müssen, bevor sie die Vorteile der KI voll ausschöpfen können – einschliesslich Organisationsstrukturen, Aufgabenbereiche und Datenverwaltung.
- Mehr als die Hälfte (55 Prozent) gab an, dass sie derzeit Änderungen an ihren Geschäfts- oder Betriebsmodellen oder an ihren Produkten und Dienstleistungen vornehmen, um die Chancen und Risiken von KI aktiv zu managen.
- 24 Prozent geben an, bei KI-Projekten noch nicht über die anfängliche Sondierungsphase hinauszukommen.
- 81 Prozent der Führungskräfte betonen die Notwendigkeit globaler KI-Standards und -Vorschriften.
- 72 Prozent der Befragten fehlen bisher die passenden Metriken, um den Erfolg der KI-Einführung für ihr Unternehmen richtig messen zu können.
- 83 Prozent der Führungskräfte in Kontinentaleuropa gaben an, dass sie an KI-Projekten zur Umsatzsteigerung arbeiten.
- Fast zwei Drittel der befragten Führungskräfte in der Branche Banking, Financial Services and Insurance (64 Prozent) und im verarbeitenden Gewerbe (63 Prozent) sind begeistert oder optimistisch, was die Auswirkungen von KI auf Unternehmen angeht. (TCS/mc/pg)