Acht Millionen Android-Nutzer von Adware-Kampagne betroffen

Jena – ESET-Forscher haben 42 Apps einer Adware-Kampagne mit insgesamt rund acht Millionen Installationen auf Google Play entdeckt. Die Entwickler konnten diese Anwendungen über Jahre unerkannt auf Google Play veröffentlichen. ESET Sicherheitslösungen erkennen diese Adware als Android/AdDisplay.Ashas. Im Zuge der Analyse hat das Forscherteam den Entwickler aufgespürt und weitere mit Adware verseuchte Apps entdeckt. Google hat diese Anwendungen nach Meldung der ESET Spezialisten sofort entfernt.

«Insgesamt haben wir 42 Apps auf Google Play identifiziert, die für diese Adware-Kampagne entwickelt wurden», erklärt Lukas Stefanko, Malware Forscher bei ESET. «Das Google Sicherheitsteam hat nach unserer Meldung alle Apps entfernt. Dennoch sind diese Apps weiterhin auf einigen Drittanbieter App-Stores verfügbar.»

Apps sammelt Daten, um unentdeckt zu bleiben
Ist eine dieser entdeckten Apps installiert, kommuniziert die Anwendung beim ersten Start mit dem hinterlegten C&C Server. Hierbei werden Daten über das jeweilige Gerät gesendet, zum Beispiel das Modell, die Version des Betriebssystems, der Batteriestatus oder ob Facebook installiert ist. Daneben besitzen die Apps verschiedene Techniken, um unerkannt zu bleiben. Zum Beispiel findet eine Abfrage statt, ob die Sicherheitsmassnahmen durch Google Play angeschlagen haben. Es ist auch möglich, die App zu verstecken, so dass kein Icon mehr sichtbar ist und stattdessen nur eine Verknüpfung erstellt wird. Diese kann der Anwender zwar löschen, aber damit verschwindet die App nicht vom Gerät.

Ist die App einmal durch den C&C Server konfiguriert, läuft auf dem betroffenen Gerät die von den Angreifern gewünschte Werbung. Sie wird auf dem gesamten Bildschirm ausgespielt. Um Anwender in die Irre zu führen, sind auf diesen Werbeanzeigen auch das Facebook- oder Google-Logo zu sehen, um dem Nutzer vorzugaukeln, es handele sich um eine legitime App.

Dem Entwickler auf der Spur
Durch das gezielte Sammeln und Auswerten von Informationen konnten die ESET Spezialisten den Entwickler der Adware aufspüren, der gleichzeitig auch die Kampagne ausführte und dem auch der C&C Server gehörte. Dabei erhielten die Forscher zahlreiche persönliche Informationen wie Name, Adresse, E-Mail, sogar seine Noten während des Studiums.

Was ist Adware?
Als sogenannte Adware werden Programme bezeichnet, die Werbung auf dem Smartphone oder Computer anzeigen. Häufig wird Adware dadurch gerechtfertigt, dass auf diese Weise die Kosten der Software oder deren Entwicklung finanziert werden. Adware selbst ist nicht gefährlich – allerdings werden die Benutzer mit Werbung belästigt. Bedenklich wird Adware, wenn sie dazu dient, Daten über den Anwender zu sammeln.

Tipps zum Schutz vor Adware auf dem Smartphone

Die Analyse sowie weitere Information gibt es auf WeLiveSecurity

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