Klaus-Peter Röhler, CEO Allianz Suisse (Foto: Allianz Suisse)
Zürich – Mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung von Geschäftsprozessen sowie dem Einsatz immer komplexerer Technologien wachsen auch die Gefahren für Unternehmen: Jährlich werden weltweit 556 Millionen Menschen Opfer von Cyberkriminalität – das sind 1,4 Millionen pro Tag oder 18 pro Sekunde. Der Bundesrat hat die Bedeutung dieser Problematik erkannt. Nach der Gründung der Koordinationsstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (KOBIK) sowie der Melde- und Analysestelle Informationssicherung (ME-LANI) verabschiedete er im Jahr 2012 die Nationale Strategie zum Schutz der Schweiz vor Cyber-Risiken (NCS). IT-Ausfälle oder Datenverluste können allerdings auch nicht kriminelle Ursachen haben. Mit einer neuen Versicherungslösung bietet die Allianz in der Schweiz Schutz gegen die Gesamtbreite an Gefahren aus dem Netz.
„Gegen steigende Internetkriminalität reicht IT-Sicherheit allein nicht aus: ein ganzheitlicher Risikomanagementansatz ist gefordert. Mit Cyber Protect bieten wir ein modulares Produkt an, das auf die individuellen Bedürfnisse unserer Kunden angepasst ist“, erklärt Dr. Christopher Lohmann, CEO von AGCS Deutschland und Zentraleuropa. „Unsere Risk Consulting- und Schadenexperten verfügen über langjährige Expertise und Erfahrung im Umgang mit IT-Risiken. Diese zu identifizieren und transparent zu machen, ist ein wesentlicher Teil der Risikobewältigung.“
Immer mehr Unternehmen in der Schweiz werden Opfer einer Cyberattacke
Die Kriminalität aus dem Netz ist auf dem Vormarsch: Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Unter-nehmen sind im Fadenkreuz. Gunnar Porada, IT-Spezialist und Ex-Hacker, weist auf die Gefahrensituation im Cyberspace hin: „Unternehmen drohen Schäden in Millionenhöhe und langfristiger Image-verlust, wenn Kriminelle Daten stehlen, sie unbemerkt manipulieren, Schadprogramme in Netzwerke einschleusen oder Infrastrukturen mit Denial-of-Service-Attacken komplett lahmlegen.“
Neben der sich verschärfenden Risikosituation sorgen auch rechtliche Rahmenbedingungen dafür, dass sich Unternehmen stärker mit Fragen der IT-Sicherheit auseinandersetzen müssen – beispielsweise führt die geplante EU-weite Meldepflicht von Hackerangriffen dazu, dass Unternehmen immer mehr Datenschutz-Vorschriften einhalten müssen, um Bussgelder oder Haftungsfälle zu vermeiden.
Individueller Versicherungsschutz für Unternehmen
Mit der neuen Versicherungslösung „Allianz Cyber Protect“ können sich Unternehmen künftig umfassend gegen Gefahren aus dem Netz absichern. Gedeckt sind vielfältige Eigen- und Drittschäden, die Unternehmen als Opfer von Internetkriminalität selbst erleiden oder für die sie von ihren Kunden haftbar gemacht werden können. „Unsere neue Cyberversicherung kombiniert Bausteine aus der Sach-, Haftpflicht- und Vermögensschadenversicherung und bietet so einen umfassenden Schutz gegen die wachsenden Gefahren aus dem Netz. Die Versicherungslösung lässt sich an die jeweiligen Bedürfnisse eines Unternehmens anpassen“, erklärt Ivo Heeb, Chief Underwriter AGCS Financial Lines. „Allianz Cyber Protect“ ersetzt eigene Schäden, die bei einem versicherten Unternehmen entstehen, das Opfer von Internetkriminalität wird. Diese beinhalten beispielsweise Aufwendungen für die Benachrichtigung von Kunden, IT-forensische Untersuchungen, die Wiederherstellung von geschädigten oder zerstörten Daten oder Ertragsausfälle durch Betriebsstörungen. Zudem kommt die Police für Haftpflichtschäden auf, die Kunden des versicherten Unternehmens infolge von Hackerangriffen, Denial-of-Service-Attacken, Datenschutzverletzungen oder fehlerhafter digitaler Kommunikation erleiden. Ein weiterer Baustein ist die Übernahme der Kosten für Krisenkommunikation zum Reputationsschutz.
Modulare Deckungslösung mit angepasster Risikoprüfung
Mit einer Deckungssumme bis 10 Millionen Franken bietet die Standardversion der „Allianz Cyber Protect“ Police einen breiten Schutz gegen alle wichtigen Cyberrisiken, erfordert aber nur eine schlanke Risikoprüfung vor Vertragszeichnung. Neben dieser Standarddeckung gibt es noch zwei weitere Varianten mit bis zu 50 Millionen Franken Versicherungssumme, nämlich Allianz Cyber Protect „Premium“ und „Premium plus“. „Unsere Kunden können den Cyberschutz wählen, der ihrem Risikoprofil entspricht. Je nach Geschäftsmodell und IT-Anwendungen ist das Angriffsrisiko höher oder niedriger“, erklärt Heeb. Bei den Premium-Varianten handelt es um individuell massgeschneiderte Lösungen mit bis zu 50 Millionen Franken Versicherungssumme und einem erweiterten Deckungsumfang, der auch von einem Unternehmen selbst verschuldete Prozessschwächen oder Mitarbeiterfehler als Auslöser für IT-Ausfälle oder Datenpannen einschliesst. Die Premium-Modelle beinhalten eine ausführliche Vorabprüfung der IT-Prozesse des Unternehmens durch spezialisierte Risikoingenieure von AGCS. „Dabei verschaffen wir uns einen Eindruck von der Qualität der IT-Systeme und der Risikokultur in dem Unternehmen und begleiten unseren Kunden in der Verbesserung seines Risikomanagements. Wichtig ist, dass Prävention und eine kontinuierliche Verbesserung der eigenen Schwachstellen Vor-rang haben“, so Heeb. Die Kosten für einen möglichst sicheren Datenaustausch seien immer geringer als der Schaden, der durch Datendiebstahl, Datenverlust oder ein negatives Image entstehe.
Ausblick: Wachsender Markt auch in der Schweiz
Mit Blick auf die steigenden Risiken werden sich Cyberversicherungen nach Ansicht von AGCS in den kommenden Jahren auch in schweizerischen Unternehmen etablieren. In den USA sind sie bereits fester Bestandteil im Versicherungsportfolio von Firmen und erzielen ein Prämienvolumen von rund 1,3 Milliarden US-Dollar. „In der Schweiz und Europa besteht eindeutig Aufholbedarf. Wir sind über-zeugt, dass sich Cyberversicherungen auch hierzulande zu einer eigenständigen Produktgattung in der Industrieversicherung entwickeln werden. Wir wollen dieses neue Marktsegment aktiv besetzen und mit gestalten“, erklärt Lohmann. Das Produkt, das zuerst in Deutschland und ab September in der Schweiz und Österreich eingeführt wird, soll in diesem Jahr auch noch in Grossbritannien, Frankreich, Spanien, Australien und Neuseeland angeboten werden. Nächstes Jahr will AGCS die Cyberversicherung in ausgewählten asiatischen Märkten einführen. (Allianz Suisse/mc/ps)
Über AGCS
Allianz Global Corporate & Specialty AG (AGCS) ist einer der führenden global tätigen Industrie- und Spezialversicherer. Für global tätige Unternehmen bietet AGCS auch länderübergreifenden Schutz über internationale Versicherungsprogramme. Die AGCS ist – über eigene Standorte, das Allianz Netzwerk oder durch Kooperationspartner – in über 160 Ländern weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 3500 Mitarbeiter. Sie versorgt mehr als die Hälfte der Fortune Global 500-Unternehmen mit Deckungen und hat im Jahr 2012 Bruttoprämieneinnahmen in Höhe von 5,3 Mrd. Euro erzielt.
Über die Allianz Suisse Gruppe
Die Allianz Suisse Gruppe ist mit einem Prämienvolumen von über 4,1 Mrd. Franken eine der führenden Versicherungsgesellschaften der Schweiz. Zur Allianz Suisse Gruppe gehören unter anderem die Allianz Suisse Versicherungs-Gesellschaft AG, die Allianz Suisse Lebensversicherungs-Gesellschaft AG, die CAP Rechtsschutz-Versicherungsgesellschaft AG und die Quality1 AG. Die Geschäftstätigkeit der Allianz Suisse Gruppe umfasst Versicherung, Vorsorge und Vermögen. Sie beschäftigt rund 3’500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ist Teil der internationalen Allianz Gruppe, die in über 70 Ländern auf allen Kontinenten präsent ist. Über 930’000 Privatpersonen und über 100’000 Unternehmen verlassen sich in allen Lebens- und Entwicklungsphasen auf die Beratung und den Versicherungs- und Vorsorgeschutz der Allianz Suisse. Ein dichtes Netz von 130 Geschäftsstellen sichert die Nähe zu den Kunden in allen Landesteilen.
Die Allianz Suisse ist offizieller Partner des Schweizerischen Roten Kreuzes.