Seattle – Der weltgrösste Online-Händler Amazon hat im Weihnachtsquartal trotz Inflations- und Rezessionssorgen mehr Umsatz gemacht als erwartet. Die Erlöse legten in den drei Monaten bis Ende Dezember im Jahresvergleich um neun Prozent auf 149,2 Milliarden Dollar zu, wie der Konzern am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Experten hatten mit deutlich geringerem Wachstum gerechnet. Höhere Kosten liessen den Betriebsgewinn jedoch von 3,5 Milliarden auf 2,7 Milliarden Dollar schrumpfen.
Viel Geld musste Amazon ausgerechnet für Sparmassnahmen wie die Schliessung unprofitabler Ladengeschäfte und eine grosse Kündigungswelle aufwenden. Was langfristig die Kosten senken soll, verursachte zunächst welche.
Das Nettoergebnis betrug im vierten Quartal nur 278 Millionen Dollar. Das lag vor allem an einer Wertkorrektur der Beteiligung am schwächelnden Elektroautobauer Rivian . Bei Anlegern kamen die Zahlen nicht gut an: Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um fünf Prozent. Beim Ausblick fürs laufende Quartal enttäuschte Amazon mit einer Umsatzprognose von 121 Milliarden bis 126 Milliarden Dollar und einem erwarteten Betriebsgewinn zwischen null und vier Milliarden. Zudem wuchs das wichtige Cloud-Geschäft zuletzt nicht so stark wie erhofft. (awp/mc/pg)