AMS profitiert von neuen Sensoren und dem Vorstoss in den Android-Markt

AMS profitiert von neuen Sensoren und dem Vorstoss in den Android-Markt
Alexander Everke, ehemaliger CEO AMS Osram. (Bild: AMS Osram)

Unterpremstätten – Der Halbleiterhersteller AMS hat von Produktneuheiten und Aufträge von Android-Smartphone-Herstellern profitiert. Im zweiten Quartal wurde ein starkes Wachstum ausgewiesen und das Ergebnis legte ebenfalls kräftig zu. Der Ausblick für den Rest des Jahres lässt einen weiteren Umsatzsprung erwarten.

«Wir haben eine führende Position bei optischen Sensoren inne, insbesondere bei 3D-Sensoren», sagte CEO Alexander Everke am Dienstag an der Telefonkonferenz zum zweiten Quartal. «Das Wachstum basiert sowohl auf dem Geschäft mit dem Hauptkunden als auch auf den neuen Android-Kunden. Insbesondere bei Hinter-Display-Sensoren haben wir den Marktanteil deutlich steigern können.»

Der Umsatz von AMS verbesserte sich im zweiten Quartal um 72 Prozent auf 415,2 Millionen Dollar. Nach dem Marktstart neuer Geräteplattformen seien bereits hohe Stückzahlen an Illuminationslösungen an zwei führende Android-OEMs ausgeliefert worden, hiess es.

AMS liefert hochvolumige 3D-Sensoren sowie Umgebungslicht-, Beleuchtungs-, Annäherungs- und Entfernungsmessungs-Sensoren. Die neu entwickelten unter dem Display verbauten Sensoren hätten zu hochvolumigen Auslieferungen geführt. Es ist ein offenes Geheimnis, dass Apple der mit Abstand wichtigste Kunde von AMS ist. Offiziell bestätigt wird das vom Unternehmen jedoch nicht.

Profitabilität verbessert
Der bereinigte Betriebsgewinn auf der Stufe EBIT belief sich auf 50,0 Millionen Dollar, verglichen mit einem Verlust von 46,4 Millionen im Vorjahreszeitraum. Die Marge erreichte damit 12,0 Prozent. Unter dem Strich stand ein bereinigter Gewinn von 25,1 Millionen Dollar (VJ -99,0 Mio).

Die Effizienz der Produktionsprozesse in Singapore sei erheblich verbessert worden, hiess es zur Begründung. Mit der Zunahme der Kapazitätsauslastung aufgrund der erwarteten höheren Produktionsmengen im dritten Quartal und zweiten Halbjahr wirke sich dies ausgesprochen vorteilhaft auf die operative Leistung aus. Zudem rechnet AMS im Gesamtjahr mit signifikant niedrigeren Gesamtinvestitionen.

Starkes drittes und viertes Quartal erwartet
Im laufenden dritten Quartal erwartet AMS weiteres starkes Wachstum. Dies sei getrieben durch Produktionssteigerungen im Smartphone-Markt. Konkret stellen die Österreicher für das dritte Jahresviertel einen Umsatz 600 bis 640 Millionen Dollar in Aussicht. Gegenüber dem Vorjahr wäre das ein Plus von 29 Prozent, sequentiell von 49 Prozent. Für das vierte Quartal wird eine vergleichbare Umsatzgrössenordnung erwartet.

Bei der bereinigten operative Marge wird im laufenden Jahresviertel ein Wert von über 25 Prozent erwartet. Der gute Geschäftsgang soll zum Schuldenabbau genutzt werden. Bis Ende Jahr soll die Rate der Nettoverschulden zum EBITDA auf einen Faktor von unter 2 sinken.

Osram ist noch nicht vom Tisch
Noch nicht vom Tisch ist zudem eine potentielle Übernahme von Osram Licht. AMS hatte letzte Woche über Gespräche mit Osram über eine mögliche Transaktion berichtet, diese aber kurze Zeit später als beendet bezeichnet, da keine ausreichende Basis gesehen wurde. Nun sei aber entschieden worden, eine mögliche Transaktion mit Osram Licht weiter zu prüfen.

AMS sei kürzlich von möglichen finanziellen Partnern angesprochen worden und man habe festgestellt, dass AMS eine umsichtig strukturierte Finanzierungszusage für eine derartige potentielle Transaktion arrangieren könne.

Laut Everke basiere das Interesse an Osram Licht vor allen auf der Technologie. Damit könne man das Angebot bei Licht-Emittern im sichtbaren und unsichtbaren Bereich ausweiten. Weitere Kommentare, etwa zum weiteren Vorgehen oder einem möglichen Zeitrahmen, wollten die AMS-Manager nicht geben.

Die Zahlen lagen über den Erwartungen der Analysten, und insbesondere der positive Ausblick dürfte Anhebungen der Schätzungen nach sich ziehen. Die AMS-Aktien stiegen am Dienstag bis Handelsschluss um 8,3 Prozent auf 48,18 Franken, nachdem sie im frühen Handel zeitweise noch um mehr als 10 Prozent zugelegt hatten. (awp/mc/ps)

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