AMS Osram startet mit tieferem Betriebsgewinn ins Jahr

AMS Osram startet mit tieferem Betriebsgewinn ins Jahr
Alexander Everke, ehemaliger CEO AMS Osram. (Bild: AMS Osram)

Unterpremstätten – Der Sensorenhersteller AMS Osram befindet sich weiterhin mitten in der Transformationsphase. Unter diesen Vorzeichen gelangen dem Unternehmen im ersten Quartal 2022 keine grossen Sprünge. Auch der Ausblick für das zweite Jahresviertel fiel verhalten aus.

Konkret sank der Umsatz wegen Verkäufen von Geschäftsbereichen im ersten Jahresviertel 2022 um 3 Prozent auf 1,25 Milliarden Euro. Ohne die Veräusserungen wäre der Umsatz leicht gestiegen. Der bereinigte Betriebsgewinn fiel um 12 Prozent auf 126 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.

Unter dem Strich kehrte AMS Osram mit einem Gewinn von 15 Millionen in die schwarzen Zahlen zurück. Allerdings spielten hier noch positive Steuereffekte in der Höhe von etwa 26 Millionen Euro rein. Im Vorjahr hatte ein leichter Verlust von 2 Millionen Euro zu Buche gestanden.

Inhaltlich standen beim Unternehmen zum Jahresstart weiter die Integration des traditionsreichen deutschen Leuchtenherstellers Osram im Fokus sowie die Verwerfungen in den Lieferketten. Man gehe nicht davon aus, dass die Lieferprobleme sowie die Engpässe bei der Chipversorgung rasch verschwinden würden, teilte AMS Osram mit Blick nach vorne mit.

Entsprechend zurückhaltend fiel denn auch die Prognose für das zweite Quartal aus. So rechnet AMS Osram hier mit einem rückläufigen Geschäft und einem Umsatz von noch 1,15 bis 1,25 Milliarden Euro (ohne die 30 Millionen Euro Umsatz der verkauften Fluence). Die bereinigte EBIT-Marge soll sich wie bisher auf 8 bis 11 Prozent belaufen.

Management spricht von «stabiler Entwicklung»
Bei vielen Analysten fielen diese Ziele durch. Finanzchef Ingo Bank versuchte daher an einer Telefonkonferenz mit Finanzexperten am Dienstagmorgen die Wogen zu glätten. Er machte darauf aufmerksam, dass die Firmenvorgaben von einigen Effekten zurückgebunden wurde.

Dabei wies er nicht nur erneut auf den Fluence-Verkauf hin, sondern auch auf saisonale Effekte, den Einfluss der Situation in Russland wegen des Ukraine-Kriegs sowie die Lockdowns in China. Rechne man diese Faktoren heraus, so handle es sich eigentlich um eine stabile Entwicklung des Geschäfts, betonte er.

Mit Blick in die weitere Zukunft bestätigte das Managementteam um Bank und CEO Alexander Everke ausserdem die langfristigen Ziele. So strebt das Unternehmen langfristig ein zweistelliges jährliches Umsatzwachstum von über 10 Prozent sowie eine bereinigte EBIT-Marge von mehr als 20 Prozent an.

Ausserdem sieht man bei AMS Osram dabei noch viel Synergiepotenzial, das sich bekanntlich auf 350 Millionen Euro beläuft. Im laufenden Jahr liege der Fokus hier auf der Realisierung von Synergien in der IT, bei den Büroräumlichkeiten oder auch im juristischen Bereich.

Aktie leicht im Plus
An der Börse kamen die Neuigkeiten zum Zahlenkranz verhalten an. Bei Handelsschluss resultierte immerhin ein Plus von 0,2 Prozent, nachdem der Titel lange im Minus gestanden hatte.

Die Papiere hatten in den letzten Wochen über weite Strecken einen eher schweren Stand, wobei nebst den Lieferengpassen von Händlern auch noch die häufig negativen Vorgaben der US-Technologiebörse Nasdaq als Grund genannt wurden. In den Aktien sei nun aber auch schon sehr viel Negatives eingepreist, sagte ein Händler. (awp/mc/ps)

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