AOL-Chef Tim Armstrong.
New York – Der Umbau von AOL zu einem Medienunternehmen kostet viele alteingesessene Mitarbeiter den Arbeitsplatz. Nach Medienangaben entlässt Konzernchef Tim Armstrong bis zu 900 Beschäftigte. Die US-Medien zitierten am Donnerstag aus einem internen Rundschreiben. Demnach sollten bis zum Nachmittag alle betroffenen Beschäftigten Bescheid wissen.
AOL hatte erst vor wenigen Tagen die 315 Millionen Dollar teure Übernahme der Internet-Zeitung «Huffington Post» abgeschlossen. Damit hat sich der früher führende Internetzugangsdienst AOL endgültig als Inhalte-Anbieter im Internet neu erfunden. Auch das bekannte US-Technologie-Blog «TechCrunch» gehört mittlerweile zum AOL-Universum.
Umsatz um über ein Viertel eingebrochen
Von den zuletzt nach Medienangaben rund 5.000 Mitarbeitern sollen nun fast 200 in den USA und annähernd 700 in Indien gehen. Dorthin hatte AOL viele Aufgaben ausgelagert, angefangen mit dem Call Center. Einige indische Mitarbeiter sollen jedoch bei Partnerfirmen unterkommen und damit auch weiterhin für das Unternehmen arbeiten. AOL hatte sich erst Ende 2009 vom Mutterkonzern Time Warner gelöst. Dieser wollte die andauernden Verluste nicht länger hinnehmen. AOL kämpfte mit massiven Stellenstreichungen dagegen an und zog sich dabei auch fast komplett aus Deutschland zurück. Im vergangenen Jahr schrumpfte der Konzernumsatz um 26 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar. Der Verlust lag bei 783 Millionen Dollar. (awp/mc/ps)