Apple-CEO CEO Apple.
New York – Nach langem Feilschen hat Apple grosse US-Magazinverlage doch noch für sein Abo-Modell auf dem Tablet-Computer iPad gewonnen. Am Montag kündigte auch der Verlagsgigant Condé Nast iPad-Abos für seine Titel wie «New Yorker», «Vanity Fair», «Glamour» oder «GQ» an.
Zuvor hatte bereits der Konkurrent Hearst Tablet-Abonnements etwa für das Männer-Magazin «Esquire» für Sommer angekündigt und Time konnte kostenlose iPad-Versionen für Abonnenten seiner Print-Ausgaben aushandeln. Laut Medienberichten konnten die Magazine Apple einige Kompromisse abringen.
Neue Abo-Regeln erzürnen Verlage
Apple hatte seine Abo-Regeln im Februar vorgestellt und war damit auf Widerstand der Verleger gestossen. Zum einen waren die Medienunternehmen unzufrieden mit der Vorgabe, dass über Apples iTunes-Plattform verkaufte Abonnements nicht teurer als beim direkten Absatz sein dürfen, obwohl der iPad-Hersteller 30 Prozent der Erlöse einbehält. Zum anderen stiessen sie sich daran, dass die Kunden-Informationen grundsätzlich bei Apple bleiben und lediglich der Leser selbst entscheiden darf, ob er ein paar Grund-Informationen an den Verlag weiterleitet.
Doch kein Heilsbringer für Print-Branche?
Das US-Blog «All Things Digital» berichtete nun, Condé Nast habe eine gewisse Lockerung der Regeln aushandeln können. So habe der Verlag noch eine zweite Gelegenheit bekommen, die Nutzer nach ihren Daten zu fragen – wenn ihnen zusätzliche Informationen angeboten werden. Ausserdem habe Condé Nast mehr Flexibilität bei der Preisgestaltung ausgehandelt als Apple ursprünglich gewähren wollte. Apples vor einem Jahr gestarteter Tablet-Computer war zunächst als Heilsbringer für die Print-Branche gefeiert worden, die Download-Zahlen für einzelne Ausgaben gingen aber nach anfänglichem Interesse der Leser zurück. Das wurde mit relativ hohen Preisen und dem Fehlen von Abonnements erklärt. In den neuen Abo-Angeboten sind die Magazine jetzt deutlich günstiger zu bekommen: So kann man etwa den «New Yorker» jetzt für 4,99 Euro im Monat lesen, statt 3,99 Euro pro wöchentliche Ausgabe zu bezahlen. (awp/mc/ps)