Shanghai – Apple gerät im schwächelnden China-Geschäft womöglich immer stärker unter Druck. Mehrere grosse Elektronikhändler in der Volksrepublik senkten im Laufe der Woche ihre Preise für die neuen iPhone-Modelle.
Dabei gab es Nachlässe von bis zu 118 Dollar für das neue iPhone XR in der Version mit 64 Gigabyte. Auch über das Wochenende sollte es Angebotsaktionen geben, hiess es in den Läden am Freitag.
Solche Preissenkungen sind ausserhalb grosser Verkaufstage wie dem inzwischen weltweit verbreiteten «Black Friday» oder dem chinesischen «Singles› Day» unüblich. Sie sind deswegen weitere Hinweise dafür, dass sich die iPhone-Nachfrageflaute in China auch zu Jahresanfang fortsetzt. Apple äusserte sich zunächst nicht dazu. Die Preise im Apple-Online-Shop blieben unverändert.
Einkaufspreise gesenkt?
Hinter den Preisabschlägen könnten Branchenexperte Mo Jia vom Analysehaus Canalys zufolge mehrere Möglichkeiten stecken. Apple könnte die Einkaufspreise für die Händler gesenkt haben, um den Markt für günstigere iPhones auszutesten, vermutet er. «Oder Apple könnte unter Druck stehen, seine iPhone-Lager zu räumen.» Apple ist in China hinter heimische Rivalen wie Huawei zurückgefallen, die billigere Handys anbieten.
Umsatzziele verfehlt
Apple hatte zuletzt erstmals seit der Einführung des iPhones vor mehr als zehn Jahren seine Umsatzprognose verfehlt. Zu den Problemen im abgelaufenen Quartal verwies der Konzern in der vergangenen Woche auf schwache Geschäfte in China. Der dortige Abwärtstrend im Zuge der Konjunkturabkühlung sei durch den Handelsstreit mit den USA noch verschärft worden.
Einige Experten halten Apples Probleme wegen der Hochpreisstrategie aber teilweise auch für hausgemacht. Auch für dieses Jahr plant der Technologieriese laut dem «Wall Street Journal» drei neue Modelle, darunter auch eine neue Version des schwächelnden XR. (awp/mc/pg)