Der iPod ist in den letzten Jahren ein wenig aus dem Blickfeld verschwunden. Ein Gerät, das in erster Linie Musiktitel abspielt, erreicht nur eine sehr kleine Zielgruppe. Wer sich im Netz nach dem Gerät umsieht findet Diskussionen mit der Überschrift „Wer braucht heutzutage ein iPod?“ oder „Wozu iPod, wenn es Spotify gibt?“ Kurz gesagt: Ein Kassenschlager ist das Gerät nicht, doch es ist durchaus einen zweiten Blick wert.
Im Juli 2006 feierte Apple mit dem iPod hohe Umsätze, so dass die Aktie nach oben schoss. Es war damals der bisher zweithöchste Quartalsumsatz, den Apple seit Gründung verzeichnen konnte. So begeistert, wie sich Steve Jobs 2006 zeigte, so enttäuscht dürfte Tim Cook von den schleppenden Absatzzahlen des neuen iPods 2019 sein. Doch das hat gute Gründe, denn was auf den ersten Blick nach einem spannenden Gerät mit frischen Ideen aussieht, ist in Wahrheit nur ein geringfügiges Update in der Hardware. Ein anderer Prozessor arbeitet im gleichen Gehäuse – der iPod gleicht den Vorgängerprodukten fast aufs Haar. Dennoch: Für Neukunden ist das Gerät attraktiv.
iPod bei Apple online: versteckt in einer Unterseite
Offensichtlich hat der Hersteller selbst kein grosses Vertrauen in den Erfolg des Geräts. Auf der Website ist die Produktgruppe nämlich nicht an prominenter Stelle vertreten. Stattdessen müssen User sich über die Site „Music“ zum iPod touch vortasten. Dennoch, für „Apple-Jünger“ mag die neue Generation ein Must-Have sein, denn tatsächlich ist das Gerät eines der besten mobilen Musikspieler auf dem Markt. Die Vorteile des iPods auf einen Blick:
• liegt gut in der Hand
• Touchscreen reagiert prompt
• Tonqualität ist hoch
• Speicherkapazität bis zu 256 Gigabyte
• viele zusätzliche Apps und Tools verfügbar
Zwei Nachteile sind zu nennen: Das Gerät verfügt nicht über High-Resolution Audio (HRA). Ausserdem sind Nutzer gezwungen bei iTunes einzukaufen.
Farben, Speicher und Prozessor
Die neue Generation kommt in sechs verschiedenen Farben daher. Es ist in Pink, Silber, Grau, Gold, Blau und Rot zu haben. Erlöse aus dem Verkauf von roten Geräten kommen teilweise eine gemeinnützigen Aids-Stiftung zugute. In jeder Farbe gibt es verschieden grosse Speicher. Ab 32 bis 256 Gigabite sind die Geräte zu haben.
Die Arbeit erledigt ein A10-Prozessor, wie er aus dem iPhone 7 und dem iPhone 7 Plus bekannt ist. Von aussen hat sich das Gerät wie erwähnt nicht verändert. Das Display hat 4 Zoll, die Auflösung beträgt 1136 × 940 Pixel. Das Gerät hat nach wie vor eine Klinkenbuchse und kann zudem mit Bluetooth-Kopfhörern gekoppelt werden. Einziger Unterschied zur sechsten Generation ist das fehlende Zertifizierungslogo. Abmessungen und Gewicht sind identisch. Insgesamt wirkt das Gerät sehr hochwertig, unter anderem weil die Rückseite aus mattem Aluminium gefertigt ist.
Mehr Speicher kostet mehr
Was die Preise angeht, müssen Käufer tief in die Tasche greifen. Je mehr Speicher, desto teurer. Eine Variante mit 32 Gigabyte kostet um die 230 €, 128 Gigabyte sind um 110 € teurer und weitere 110 € kommen für ein Gerät mit 256 Gigabyte dazu. Endpreis für die speicherstärkste Version sind somit knapp 450 €. Wer weniger Geld ausgeben will, sollte sich Zeit nehmen und den Apple iPod pro nicht direkt im Apple Store kaufen, sondern das aktuelle Preisgefüge auf dem Markt prüfen. Auf diese Weise lassen sich leicht Angebote finden, die 10 bis 20 Prozent unter der UVP liegen – mitunter auch mehr.
Tipp: Etwas Speicher lässt sich einsparen, wenn die Lieblingsmusik in der Cloud hinterlegt wird. So reicht ein Gerät mit 64 GB in den meisten Fällen aus.
Betriebssystem: iOS 12
Das neue Gerät startet mit iOs12, was auch auf dem Vorgängermodell aus 2015 läuft. Die Folgeversion iOS13 wird für das alte iPod nicht verfügbar sein. Es ist exklusiv für die neue Variante vorgesehen.
Spiele, Apps und Tools laufen sauber
Typisch für Apple sind die vorinstallierten Apps, womit ein schlagkräftiges Kaufargument für das Gerät geliefert wird. Der App-Store von Apple eröffnet die Möglichkeit unzählige Spiele, Apps und Tools auf dem iPod zu installieren. Damit reicht es hinsichtlich der Vielseitigkeit fast an das iPhone heran – allerdings zu einem deutlich günstigeren Preis.
Tatsächlich ist der iPod touch mehr als ein Musik-Player. Er ist eine Spielekonsole, ein digitaler Assistent und eine praktische Kamera für spontane Fotos. Diese grundlegenden Funktionen machen ihn interessant. Allerdings sind einige Abstriche hinzunehmen. Für User, die über Windows auf das Apple System zugreifen wollen, gibt es starke Einschränkungen, denn Bilder von der Kamera sind nicht abrufbar. Auch lassen sich keine Dateien ins iPod verschieben. Werden eigene MP3 Dateien auf den iPod geladen, wandelt das Gerät diese in das Apple eigene Format um. Streaming-Dienste laufen auf dem Gerät, aber nur über WLAN. Das iPod stellt nämlich kein mobiles Datennetz bereit. Das WiFi entspricht den aktuellen Standards, die Übertragungsraten sind akzeptabel. Allerdings braucht das Gerät einen Moment, bis es die Datenübertragung startet.
Karten vorhanden, aber kein GPS
Im Gerät sind Karten verfügbar, doch aufgrund des fehlenden GPS ist die Nutzung nur eingeschränkt möglich. In Städten, in denen WLAN Netzwerke zugänglich sind, funktioniert die Navigation einigermassen. Abseits von Städten und seinen WLAN-Spots allerdings ist der Dienst nicht hilfreich.
Kamera akzeptabel
Mit 1,2 Megapixeln macht der iPod touch ganz gute Fotos. Man darf nicht vergessen, dass es sich hier in erster Linie um ein Gerät handelt, das zum Musik hören und spielen konzipiert wurde. Unter normalen Lichtverhältnissen sind die Fotos in Ordnung, allerdings verlieren sie bei stärkerer Vergrösserung an Schärfe. Die Hauptkamera hat acht Megapixel und einen Blitz, wobei die Bilder weniger detailliert und etwas eindimensional wirken. Die Aufhellung bei nachlassendem Licht ist gering und die Bildschärfe leidet darunter.
Adapter zum Aufladen und Kopfhörer inklusive
Als Zubehör im Lieferumfang enthalten ist ein Adapter, das sogenannte Lightning-Kabel. Dieses Kabel wird an ein bereits vorhandenes Ladegerät angeschlossen und kann auch über eine USB-Schnittstelle über den Computer aufgeladen werden. Die Kopfhörer liefern eine gute Klangqualität.
Fazit: Musikplayer mit Extras
Der Apple iPod ist mehr als ein Musikabspielgerät. Es ist einer abgespeckte Version eines iPhones. Da das Gerät über WLAN internetfähig ist und Zugriff auf die Apple iTunes besteht, können Nutzer E-Mails checken, Filme schauen und stundenlang zocken. Zu Unterhaltungszwecken empfiehlt sich dieser Musikplayer durchaus. (mc)