Apple: Neues iPad nicht wärmer als erlaubt

Apple: Neues iPad nicht wärmer als erlaubt

NewYork – Apple wehrt sich gegen Kritik, sein neues iPad werde zu heiss. Die Temperatur liege im Rahmen der Vorgaben, betonte eine Apple-Sprecherin am Dienstag. Bisherige Tests zeigten, dass die neue Generation des Tablet-Computers zwar bei hoher Belastung etwas wärmer werden kann als das iPad 2, aber nicht übermässig heiss läuft. In dpa-Versuchen lag die höchste gemessene Temperatur bei 36,4 Grad Celsius – rund 5 Grad mehr als beim Vorgängermodell.

Die Aufregung baute sich in den vergangenen Tagen vor allem in amerikanischen Tech-Blogs auf. Am Dienstag erklärte dann auch das bekannte US-Testmagazin «Consumer Reports», das neue Gerät habe sich merklich stärker aufgeheizt als das iPad 2. In der Spitze seien knapp 46,7 Grad Celsius erreicht worden. Allerdings lief dafür eine Dreiviertelstunde lang ununterbrochen das Spiel «Infinity Blade II» mit anspruchsvoller Grafik und das iPad war zum Laden an die Steckdose angeschlossen. Es ist eine Temperatur, die bei Notebooks unter hoher Auslastung oft vorkommt.

«Nicht heiss genug, um ein Ei darauf zu braten»
Der Onlinedienst CNET erklärte, der Grund für mehr Wärme dürfte höchstwahrscheinlich das verbesserte Display sein: Die höhere Bildschirmauflösung erfordere mehr Hintergrundbeleuchtung. Auch CNET stufte die leicht höhere Temperatur als beim iPad 2 aber als unbedenklich ein. «Das iPad wird nicht heiss genug, um ein Ei darauf zu braten», hiess es mit einer Prise Ironie.

Mächtigerer Grafik-Prozessor
Schon nach dem Verkaufsstart der dritten Generation des populären Tablet-Computers am Freitag hatte es Berichte gegeben, wonach sich das neue iPad teilweise wärmer anfühle als die Vorgängermodelle. Apple hat das Gerät mit einem deutlich verbesserten Bildschirm, einem mächtigeren Grafik-Prozessor, LTE-Funkchips und einer stärkeren Batterie ausgerüstet – was als mögliche Quellen für die zusätzliche Wärme gesehen wurde. Andere Nutzer und Experten berichteten zugleich, keine stärkere Hitzeentwicklung gespürt zu haben.

Offenere Kommunikationspolitik
Die Apple-Sprecherin empfahl in ihrer knappen Antwort weiter, besorgte Nutzer sollten sich an den Kundendienst wenden. Fast interessanter als die Apple-Antwort selbst ist die Tatsache, dass der Konzern überhaupt so schnell auf die Kritik reagiert hat. Üblicherweise konnten mehrere Wochen vergehen, bis das Unternehmen sich zu Wort meldete – wenn überhaupt. So dauerte es zum Beispiel lange, bis Apple im Sommer 2010 auf Berichte über Empfangsprobleme bei seinem iPhone 4 einging. Die offenere Kommunikationspolitik wird auf den neuen Konzernchef Tim Cook zurückgeführt, der im vergangenen August den wenig später verstorbenen Firmengründer Steve Jobs ablöste. (awp/mc/ps)

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