Apple präsentiert das iPhone 5
Apple’s neues Objekt der Begierde: Das iPhone 5. (Foto: Apple)
San Francisco – Apple geht mit einem runderneuerten iPhone in die Offensive am Smartphone-Markt. Das iPhone 5 bekommt wie erwartet einen etwas grösseren Bildschirm und ist deutlich dünner und leichter. Es unterstützt den schnellen Datenfunk LTE, mit dem Download-Geschwindigkeiten bis 100 MBit pro Sekunde möglich sind – 100 Mal schneller als bei der einfachsten DSL-Leitung im Festnetz.
Mit 112 Gramm ist das iPhone 5 um ein Fünftel leichter als das Vorgängermodell und mit 7,6 Millimetern um 18 Prozent dünner. Der Bildschirm hat jetzt eine Diagonale von 4 Zoll (10,16 cm) und ein Seitenverhältnis von 16:9 wie bei einem Flachbildfernseher. Mit dieser Grösse könne man das iPhone immer noch bequem mit einer Hand bedienen, sagte Apple-Marketingchef Phil Schiller bei der Vorstellung in San Francisco am Mittwoch. Bisher betrug die Diagonale 3,5 Zoll (8,9 cm).
«iPhone 5 ist das schönste Consumer-Gerät, das wir jemals entwickelt haben,» so Schiller weiter. «Wir haben eine erstaunliche Menge an Innovation und fortschrittlicher Technologie in ein dünnes und leichtes, Edelstein-ähnliches Gerät gepackt, das über ein atemberaubendes 4-Zoll Retina Display, einen rasend schnellen A6 Prozessor, ultraschnelles Wireless und sogar noch längere Batterielaufzeit verfügt. Wir denken, die Kunden werden es lieben.»
200 neue Funktionen mit iOS6
iPhone 5 wird mit dem Betriebssystem iOS 6 ausgeliefert, mit über 200 neuen Funktionen, darunter: eine völlig neue Karten-App mit Kartographie im Apple-Design, turn-by-turn Navigation und eine neue Flyover-Ansicht; Facebook-Integration für Kontakte und Kalender mit der Möglichkeit, direkt aus Notification Center zu posten; Passbook, eine einfache Möglichkeit um all seine Ausweise an einem Ort zu haben oder neuen Siri-Funktionen mit Unterstützung von weiteren Sprachen.
Wichtigstes Apple-Produkt
Das iPhone ist das wichtigste Apple-Produkt, das den einstigen Nischen-Anbieter zum wertvollsten Unternehmen der Welt mit Bargeldreserven von fast 120 Milliarden Dollar gemacht hat. Es ist das erste neue iPhone seit dem Tod des legendären Apple-Gründers Steve Jobs im vergangenen Oktober.
Starke Konkurrenz
Der von Tim Cook geführte Konzern steht im Smartphone-Markt immer stärkerer Konkurrenz gegenüber. Marktführer ist Samsung mit seiner Vielzahl an Computer-Handys in verschiedenen Preisklassen. Im Herbst will zudem der einstige Branchenprimus Nokia ein Comeback mit dem neuen Betriebssystem Windows Phone 8 von Microsoft versuchen.
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Absatz ging zuletzt merklich zurück
Apple muss die Nutzer mit dem iPhone 5 unbedingt überzeugen, wenn es seine Position halten will. In den vergangenen Monaten ging der Absatz bisheriger Modelle merklich zurück, weil Kunden auf die nächste Generation warteten. Und im Smartphone-Markt mangelt es nicht an Alternativen wie Samsungs Galaxy S3. Smartphones mit dem Google -Betriebssystem Android machen mehr als die Hälfte des Marktes aus. Apple kam zuletzt laut Marktforschern auf rund 17 Prozent. Zugleich ist es bei Smartphones deutlich schwieriger als im Geschäft mit einfachen Handys, die Nutzer zum Wechsel zwischen verschiedenen Plattformen zu bringen, allein schon weil sie Geld in Apps investieren.
Preise und Verfügbarkeit
iPhone 5 wird in Weiss und Silber oder Schwarz und Graphit über den Apple Online Store (www.apple.com/chde), über die Apple Retail Stores und über ausgewählte Mobilfunkanbieter und autorisierte Apple Händler verfügbar sein. In der Schweiz wird das Objekt der Begierde am 28. September erhältlich sein. Bereits am kommenden Freitag kommt das iPhone 5 in den USA, Australien, Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Hong Kong, Japan, Kanada und Singapur auf den Markt. iOS 6 wird am Mittwoch, den 19. September als kostenloses Software-Update verfügbar sein. Preise für iPhone 5, iPhone 4S und iPhone 4 werden rechtzeitig zum Marktstart bekannt gegeben.
Im letzten Quartal 17 Mio iPads abgesetzt – 91 % Marktanteil
Vorstandschef Tim Cook betonte zum Start der Präsentation die Stärken von Apple wie die 17 Millionen abgesetzten iPad-Tablets im vergangenen Quartal. «Wir haben mehr iPads verkauft als jeder PC-Hersteller von seiner gesamten Modellpalette. Es seien zwar mehrere hundert Konkurrenz-Tablets auf den Markt gekommen, aber den Internet-Verkehr von Tablets aus dominiere das iPad mit einem Anteil von 91 Prozent. Die andereren Geräte «müssen in Lagerhäusern, Ladenregalen oder in Schubladen stecken». Das neue Mac-Betriebssystem Mountain Lion wurde von sieben Millionen Nutzern heruntergeladen. Apple hat inzwischen 380 eigene Stores in rund einem Dutzend Länder. Im vergangenen Jahr wurden sie nach Angaben Cooks von 83 Millionen Menschen besucht. (awp/mc/pg)