Cupertino – Apple setzt bei seinen neuen iPhones zum wichtigen Weihnachtsgeschäft auf bessere Kameras und schnellere Chips. Das am Dienstag vorgestellte iPhone 13 behielt das Design der aktuellen Generation mit eckigen Kanten. Die auffälligste äusserliche Änderung neben neuen Farben ist, dass die Lücke für Kameras und Sensoren zur Gesichtserkennung am oberen Bildschirmrand um 20 Prozent verkleinert wurde.
Unter der Haube gibt es aber einige Neuerungen. So werden die neuen iPhones von einem neuen Chip aus eigener Entwicklung angetrieben, dem A15 Bionic. Apple selbst spricht vom leistungsstärksten Prozessor-System in einem Smartphone. Die Rechenkraft wird unter anderem eingesetzt, um die Nachtaufnahmen zu verbessern – zusätzlich zu den aufgerüsteten Kameras.
«Cinematic»-Videomodus
Ausserdem gibt es auf den neuen Geräten einen «Cinematic»-Videomodus, bei dem die Software automatisch je nach Geschehen auf verschiedene Ebenen im Bild fokussiert. Dreht sich etwa die Person im Vordergrund nach hinten um, wird das Objektiv auf den Hintergrund scharfgestellt, in dessen Richtung sie blickt. Apple zeigte sich überzeugt, mit solchen smarten Funktionen auch das Filmgeschäft verändern zu können.
Mehr Speicher
Für die Anzeige der besseren Aufnahmen wurden die Displays überholt. Die iPhones unterstützen nun auch – wie bereits diverse Konkurrenz-Smartphones – Bildwiederholungsraten von bis zu 120 Hertz. Angesichts besserer Kameras und entsprechend grösserer Dateien bekommen die Telefone mehr Speicher.
Pro-Modell mit bis zu 1 Terabyte Speicher
In der Basis-Version hat das iPhone 13 nun mindestens 128 Gigabyte an Bord, das teurere Pro-Modell bis zu 1 Terabyte. Es gibt auch ein iPhone 13 mini – während zeitweise spekuliert wurde, Apple wolle das kleinere Modell abschaffen, da die Verkäufe unter den Erwartungen geblieben seien.
Schweizer Verkaufsstart am 24. September
Der offizielle Verkaufsstart des iPhones in der Schweiz ist in zehn Tagen am Freitag, dem 24. September, wie die Handyladenkette Mobilezone ihrerseits in einem Communiqué mitteilte. Zu den Preisen gab es noch keine Angaben.
Im Weihnachtsquartal werden traditionell die meisten iPhones verkauft – und Apple verdrängte zuletzt immer wieder Marktführer Samsung vom ersten Platz. Das iPhone ist das mit Abstand wichtigste Apple-Produkt und brachte zeitweise bis zu zwei Drittel des Geschäfts des Konzerns ein. Zuletzt sank sein Umsatzanteil aber unter 50 Prozent, unter anderem da in der Corona-Pandemie auch Mac-Computer und iPad-Tablets deutlich populärer wurden. Apple erneuert nun auch das iPad und das kleinere iPad mini.
Der Apple-Aktie verhalfen die Neuheiten nicht auf die Beine. Das Papier verlor in einem schwachen Gesamtmarkt an den US-Börsen zuletzt 1,5 Prozent auf 147,34 Dollar. Ein empfindlicher Rückschlag im Rechtsstreit mit dem Spieleentwickler Epic Games um die Bedingungen in Apples Appstore hatte den Aktienkurs bereits vor dem Wochenende belastet. Vergangene Woche hatte die Apple-Aktie zwischenzeitlich noch über 157 Dollar gekostet. (awp/mc/pg)