AT&T kommt T-Mobile-Flop teuer zu stehen
AT&T-CEO Randall Stephenson.
New York – Der geplatzte Kauf des Mobilfunkanbieters T-Mobile USA hat dem amerikanischen Telekomkonzern AT&T einen fetten Verlust eingebrockt. Im vierten Quartal betrug das Minus 6,7 Milliarden Dollar. Erschwerend hinzu kamen Verluste im firmeneigenen Pensionsfonds und Abschreibungen. Im Vorjahr hatte AT&T noch mehr als 1 Milliarde Dollar verdient.
Die Übernahme der Telekom-Tochter T-Mobile USA war im Dezember nach langem Hin und Her gescheitert. AT&T wollte sich den Kauf eigentlich 39 Milliarden Dollar kosten lassen, scheiterte jedoch am Widerstand der Wettbewerbshüter. Von vier landesweiten Mobilfunkanbietern wären nach dem Kauf nur noch drei übrig geblieben und AT&T wäre zur Nummer eins aufgestiegen. Am Ende blickte der Konzern in die Röhre und musste der Deutschen Telekom auch noch 3 Milliarden Dollar in bar als Ausgleich für das geplatzte Geschäft zahlen. Zudem darf die Telekom das Netz des grösseren Rivalen mitnutzen (das sogenannte Roaming) und bekommt überdies begehrte Funkfrequenzen. AT&T bezifferte den Gesamtwert des Ausgleichspakets auf 4 Milliarden Dollar.
Q4-Umsatz legt um vier Prozent zu
Überdies musste der Konzern den Pensionsfonds mit 1 Milliarde Dollar stärken. Damit sind dort aber erst einmal alle Löcher gestopft und im laufenden Jahr sollen keine weiteren Zahlungen dazu kommen. Der Umsatz stieg im vierten Quartal um vier Prozent auf 14,3 Milliarden Dollar. Im laufenden Jahr rechnet der Konzern mit einem Erlösplus von rund zwei Prozent. Der Gewinn je Aktie solle mindestens im mittleren einstelligen Bereich zulegen, hiess es. Dazu soll auch der Rückkauf von bis zu 300 Millionen eigenen Aktien beitragen.
Aktie fällt
Während die Börsianer mit den Kosten der gescheiterten Übernahme gerechnet hatten, tauchten die anderen Belastungen überraschend auf. Die Aktie fiel um mehr als 2 Prozent. Beim Umsatz und Gewinn vor Sonderposten lag der grösste US-Telekomkonzern dagegen im Rahmen der Erwartungen. (awp/mc/upd/ps)