Avaloq wird von japanischer NEC übernommen – Preis 2,05 Milliarden Franken
Freienbach – Im Markt für Bankensoftware kommt es zu einer Milliardenübernahme. Die Schweizer Avaloq-Gruppe erhält mit der japanischen IT-Gruppe NEC Corporation einen neuen Besitzer.
Eine Vereinbarung zum Kauf von 100 Prozent der Avaloq-Aktien von bestehenden Aktionären sei unterzeichnet worden, heisst es in einer Mitteilung vom Montag. Die Übernahme bewertet das Schweizer Unternehmen mit 2,05 Milliarden Franken. Die Partnerschaft ermögliche es Avaloq, die Innovation zu beschleunigen und Präsenz rund um den Globus zu erweitern, so die Mitteilung.
Avaloq ist gemäss der heutigen Mitteilung ein Anbieter von digitalen Banking-Lösungen für High-End-Vermögensverwaltungsdienste und Privatbanken weltweit. Während dieser Bereich weiterhin ein klarer Fokus bleibe, wolle man in Zukunft auch das Mass-Affluent-Segment bearbeiten.
Die japanische NEC steigt derweil mit der Übernahme von Avaloq in den Bankensoftware-Bereich ein. Da jede der beiden Firmen in ihrem Bereich Marktführer sei, werde die Kombination der beiden Unternehmen das langfristige Wachstum, die globale Expansion und die Wertschöpfungsstrategie beschleunigen, heisst es.
Avaloq wird den Angaben zufolge weiterhin als eigenständige Einheit mit Hauptsitz in der Schweiz operieren. Die Transaktion werde auch nicht zu einem Personalabbau führen, heisst es. Zudem stehe das Management geschlossen hinter der Wachstumsstory. Die Akquisition soll bis April 2021 abgeschlossen sein und stehe unter dem Vorbehalt der üblichen behördlichen Genehmigungen.
1985 gegründet
Avaloq wurde 1985 von Francisco Fernandez gegründet, wobei das Unternehmen aus einem Spin-off von Martin Ebners BZ-Gruppe hervorging. Es machte 2019 einen Umsatz von 609 Millionen Franken und einen bereinigten Betriebsgewinn (EBITDA) von 97 Millionen Franken.
Gemäss eigenen Angaben beschäftigt das Unternehmen über 2000 Beschäftigte und hat derzeit 26 Büros in neun Ländern. Zu den Kunden gehören mehr als 150 Banken und Vermögensverwalter weltweit. 45 Prozent der Aktien befinden sich im Besitz von Warburg Pincus, während der Rest vom Gründer und Mitarbeitenden gehalten wird. (awp/mc/ps)