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Zürich / Frankfurt – Die digitale Revolution stellt die Finanzbranche auf den Kopf, so das Ergebnis einer Studie des BearingPoint Institute und des Bayerischen Finanz Zentrums (BFZ). Die Umfrage unter 48 europäischen Banken zeigt: Alle Marktteilnehmer suchen digitale Lösungen für Abteilungen, Prozesse und Services – in der Regel, um Kosten zu senken. Nur wenige aber schöpfen auch das Wachstumspotenzial aus, das in der digitalen Revolution schlummert.
Banken investieren Milliardenbeträge, um ihre Back-Office-Systeme zu digitalisieren und Kundenservices auszuweiten. Grund hierfür sind immer strengere Regulierungsvorgaben und zunehmender Konkurrenzdruck durch neue Marktteilnehmer wie FinTechs, Telekommunikationsunternehmen und Technologienkonzerne wie Apple oder Google. Die Studie von BearingPoint und dem BFZ hilft Instituten dabei, eine Digitalisierungsstrategie zu entwickeln, die Kosten einspart, den Umsatz verbessert sowie Kunden gewinnt und bindet.
„Die Ergebnisse zeigen: Traditionelle Banken müssen ihre Geschäftsstrategie überdenken und wesentliche Investitionen in digitale Technologien tätigen“, sagt Dr. Felix Breuer, Geschäftsführer BFZ. „FinTechs, Telekommunikationsanbieter und Bezahldienste von Technologieriesen haben die digitale Revolution ins Rollen gebracht. Etablierte Banken werden den Anschluss verpassen, wenn sie das Potenzial von digitalen Tools nicht voll ausschöpfen. Hierzu gehört auch eine smarte Analyse von Kundendaten.“
Banken müssen unverzüglich reagieren
Die Studie macht deutlich, dass Banken unverzüglich reagieren müssen – nur wenige aber sind hier konsequent. Lediglich 17 Prozent der Befragten haben nach eigenen Angaben einen hohen Digitalisierungsgrad in ihrem Privatkundengeschäft erreicht. Gleichzeitig geben 91 Prozent an, dass das Privatkundengeschäft der zentrale Bereich sei, in dem digitale Technologien wesentlich zur Wertschöpfung beitragen. Viele Befragte beklagen zudem, dass ihr Management für digitale Themen nicht ausreichend sensibilisiert und zu risikoscheu sei, wenn es um Innovationen geht. Trotzdem glaubt die grosse Mehrheit (95 Prozent) der europäischen Banken in diesem Zusammenhang an einen Erstanbietervorteil – und beschreibt sich aber gleichzeitig als Nachzügler.
Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint, erläutert: „Banken brauchen Führungskräfte, die die Vorteile der Digitalisierung verstehen und eine umfassende und ganzheitliche Vorstellung davon haben, wie neue Technologien in der Organisation eingeführt und genutzt werden. Institute müssen in der digitalen Revolution eine Chance für Wachstum und die Verbesserung ihrer Services sehen – nicht nur eine Möglichkeit zur Kostensenkung.“
Weitere Ergebnisse der Studie sind:
- Die meisten Banken (88 Prozent) führen digitale Technologien im Umfeld alter IT-Strukturen und Geschäftsprozesse ein, anstatt separate Abteilungen oder Inkubatoren zu gründen
- Die knappe Mehrheit (54 Prozent) gibt an, mit neuen Marktteilnehmern kooperieren zu wollen. Der Rest sieht sie als Konkurrenz. Von einer Zusammenarbeit profitieren etablierte Banken deutlich stärker
- Banken können ihre Geschäfts- und Betriebsmodelle nur dann erfolgreich anpassen, wenn sie ganzheitlich denken und handeln. Kooperation mit Wettbewerbern und eine Unternehmenskultur, die die Veränderung mitträgt, sind weitere Voraussetzungen
Die Studie steht zum Download hier bereit.
Mehr zum Thema Digitalisierung erfahren Sie unter hier. (BearingPoint/mc/ps)
Über die Studie „Sieben digitale Fragen an Banken“
An der Studie haben 48 europäische Banken teilgenommen. Befragt wurden Manager europäischer Finanzinstitute: 37 Prozent haben ihren Sitz in Deutschland, 19 Prozent in der Schweiz, 15 Prozent in Frankreich, jeweils 2 Prozent in Österreich, in Liechtenstein und in Spanien. 23 Prozent haben keine Angaben zum Sitz ihres Instituts gemacht. Eine Kategorisierung der teilnehmenden Unternehmen ergibt: 27 Prozent gehören zu den grossen Geschäftsbanken, 23 Prozent zu Privatbanken oder Niederlassungen ausländischer Institute, 23 Prozent zu regionalen Banken, 15 Prozent zu Direktbanken, 6 Prozent zu Sparkassen (Zentralinstitute), 6 Prozent zu Genossenschaftsbanken (Zentralinstitute), 4 Prozent zu Kapitalanlagegesellschaften, 4 Prozent zu Hypothekenbanken und 4 Prozent zu Banken mit Sonderaufgaben.
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