New York – Der Chipkonzern Broadcom könnte sich laut einem Pressebericht noch diese Woche mit dem Softwareanbieter VMware auf eine Übernahme einigen. Der Deal soll VMware mit rund 140 US-Dollar je Aktie bewerteten, wie das «Wall Street Journal» (WSJ) in der Nacht zum Dienstag unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen schrieb. Die insgesamt rund 60 Milliarden Dollar (56 Mrd Euro) sollen in bar und mit Aktien bezahlt werden. Die VMware-Aktien waren bereits am Montag um ein Viertel auf knapp 120 Dollar gestiegen, nachdem erste Berichte über eine mögliche Übernahme des Softwareanbieters für Cloudcomputing und die Virtualisierung von Rechenzentren die Runde gemacht hatten, allerdings ohne Nennung eines Preises oder Zeitpunkts.
VMware brachte es damit per Schlusskurs vom Montag auf einen Börsenwert von gut 50 Milliarden Dollar. Broadcom bringt es nach einem Kursrutsch um gut drei Prozent am Montag auf rund 215 Milliarden Dollar.
Mit dem Kauf von VMware würde Broadcom-Chef Hock Tan seine Einkaufstour der letzten Jahre fortsetzen, mit der er den Konzern zu einem der am breitesten aufgestellten Unternehmen in der Chipbranche gemacht hat. Dabei stand zuletzt vor allem Software im Fokus. So übernahm der Konzern etwa CA Technologies 2018 sowie das Unternehmenssicherheitsgeschäft von Symantec 2019.
Eine Übernahme von WMware würde die Grösse des Software-Segments von Broadcom verdreifachen, erklärte Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research in einer Studie vom Montag. Wie bei früheren Zielen liege auch die Profitabilität von WMware deutlich unter der Software-Sparte von Broadcom. So habe der Konzern die Kosten bei CA Technologies und bei dem Symantec-Geschäft deutlich gesenkt. Würden die Kosten bei VMware in ähnlichem Masse reduziert, würde dies ein Sparziel von mehr als 5 Milliarden Dollar implizieren. (awp/mc/ps)