BT Group von Vergleichs-Zahlungen an Telekom und Orange belastet
London – Der britische Telekom-Konzern BT Group hat im ersten Quartal einen empfindlichen Gewinneinbruch verzeichnet. Insbesondere weil der britische Marktführer aus der Übernahme des Mobilfunkers Everything Everywhere (EE) Vergleichszahlungen an die ehemaligen Eigentümer Deutsche Telekom und Orange leisten muss, sackte der Gewinn um mehr als die Hälfte auf 285 Millionen britische Pfund ab, wie das Unternehmen am Freitag in London mitteilte.
Eine italienische BT-Tochter hatte im Januar mit einem Bilanz-Skandal den Konzern erschüttert, für eine Gewinnwarnung gesorgt und damit einen Aktienkursrutsch ausgelöst. Nun gab das Unternehmen bekannt, sich mit der Deutschen Telekom und Orange im Rahmen des damaligen Kaufvertrages auf die Zahlung von 225 Millionen Pfund geeinigt zu haben, um deren Rechtsansprüche aus der Welt zu schaffen.
Weil die Deutsche Telekom vorwiegend in BT-Aktien für ihren EE-Anteil bezahlt wurde, hatten die Bonner schon milliardenschwere Abschreibungen nach dem Pfundverfall infolge des Brexit und nach dem Bilanzskandal verbuchen müssen.
Bereinigter Gewinn geht um 4% zurück
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis ging im ersten Quartal um 4 Prozent auf 920 Millionen Pfund zurück, weil die Kosten stärker stiegen als die Erlöse. Dazu trugen auch die hohen Ausgaben für die Live-Übertragungsrechte der britischen Fussball-Premier-League bei. Der Umsatz wuchs um ein Prozent auf 5,84 Milliarden Pfund. Die Aktie fiel nach Handelsbeginn in London um fast 2 Prozent. Vorstandschef Gavin Patterson baut nun auch personell um – Strategiechef Sean Williams und der fürs Privatkundengeschäft zuständige John Petter verlassen den Konzern. (awp/mc/ps)