Chinesen bescheren Onlinehändlern am ‹Singles Day› Verkaufsrekord

Jack Ma, Chairman Alibaba. (Foto: Alibaba)

Jack Ma, ehemaliger Vorsitzender von Alibaba. (Foto: Alibaba Group)

Jack Ma, Chairman Alibaba. (Foto: Alibaba)

Peking – Die Chinesen sind trotz der abkühlenden Konjunktur in Kauflaune: Der «Singles Day», der wichtigste Online-Einkaufstag des Jahres, brachte am Mittwoch neue Verkaufsrekorde. Bei Alibaba, der grössten Internet-Handelsplattform des Landes wurde der Bestwert von umgerechnet 8,65 Milliarden Euro aus dem Vorjahr bereits zur Mittagszeit mit rund 10 Milliarden Euro deutlich überboten.

Der Handelsgigant hatte erstmals vor sechs Jahren den 11. November zu einem Tag gemacht, an dem der Konzern seinen Kunden für 24 Stunden hohe Preisnachlässe gewährt. Zahlreiche Konkurrenten folgten dem Beispiel Alibabas, wodurch der jährliche «Singles Day» zur grössten Rabattschlacht des Landes wurde. Auch JD.com, ein anderer grosser Internethändler, verkündete am Mittwoch einen neuen Verkaufsrekord. In den ersten zehn Stunden habe der Konzern 180 Prozent mehr Bestellungen erhalten als im Vorjahr.

Der Anti-Valentinstag
«Singles Day» heisst der Tag wegen des Datums, 11.11., das nur aus Einsen besteht. Für junge Chinesen ist das Datum seit den 90er-Jahren zudem eine Art Anti-Valentinstag. Singles Treffen sich am 11. November auf Partys, um ihr Junggesellendasein zu feiern.

Prominente Unterstützer – 70% der Käufe über mobile Geräte
Schauspieler Kevin Spacey, James-Bond-Darsteller Daniel Craig und viele andere Stars hatten gemeinsam mit Alibaba-Chef Jack Ma, dem reichsten Mann Chinas, am Vorabend auf einer grossen Fernsehgala für den Verkaufstag geworben. Rund 70 Prozent der Käufe wurden laut Alibaba am Mittwoch über mobile Geräte getätigt, was die starke Nutzung von Smartphones beim Online-Shopping in China verdeutlicht.

Viele chinesische Kunden warteten auf den «Singles Day» und schoben geplante Grosskäufe bis dahin auf. «Ich habe online einen neuen Fernseher, Lebensmittel und Kleidung gekauft», sagte Jin Shu, die als Verkäuferin in einem Pekinger Kleidungsgeschäft arbeitet, der Deutschen Presse-Agentur.

Ungebrochene Kauflust
Chinas Wirtschaft war im vergangenen Quartal mit 6,9 Prozent so langsam gewachsen wie seit sechseinhalb Jahren nicht mehr. Während der Aussenhandel des Landes schwächelt, ist die Kauflust der Chinesen jedoch ungebrochen. Die Einzelhandelsumsätze waren im Oktober im Jahresvergleich erneut kräftig um 10,3 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt in Peking am Mittwoch mitteilte. Erneut Schwäche zeigten dagegen die Fabriken des Landes. Die Industrieproduktion legte im vergangenen Monat lediglich um 5,6 Prozent zu, weniger als Analysten erwartet hatten. (awp/mc/pg)

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