Cisco will schlanker werden
Cisco-CEO John Chambers.
San José – Erst vor drei Wochen hat der amerikanische IT-Konzern Cisco die Produktion seiner Flip-Kameras eingestellt, jetzt wird die Organisation weiter gestrafft. Der Netztechnik-Spezialist vereinfache sein Geschäftsmodell und konzentriere sich künftig auf fünf vorrangige Bereiche, teilte Vorstandschef John Chambers am Donnerstag am kalifornischen Firmensitz in San Jose mit.
Dabei handelt es sich um das Kerngeschäft der Netzwerk-Router und Switches, Angebote für die Zusammenarbeit im Netz und für Rechenzentren, Video sowie Lösungen zur Modernisierung von Geschäftsabläufen. «Heute strebt der Markt nach Vereinfachung», erklärte Chambers. «Es ist an der Zeit, die Verfahren zur Umsetzung unserer Strategie zu vereinfachen, und die heutige Mitteilung ist da ein wichtiger Schritt nach vorn.» Bei der regionalen Gliederung gibt es künftig nur noch drei geografische Einheiten: Amerika, Europa mit Nahost und Afrika sowie Asien mit dem pazifischen Raum.
Rund 550 Jobs gehen verloren
Mit dem Aus für die kleinen Flip-Kameras verlieren etwa 550 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz. Konzernchef Chambers räumte bereits bei der Mitteilung am 12. April Fehler ein und kündigte an, Cisco stärker auf das Kerngeschäft auszurichten. Der Finanznachrichtendienst Bloomberg berichtete am Donnerstag von wachsender interner Unzufriedenheit bei Cisco. Deswegen hätten bereits mehrere leitende Mitarbeiter das Unternehmen verlassen. (awp/mc/ps)