Berlin – Es ist die Revolution in der IT-Technik: weg von der physischen Maschine, hin zur Virtualisierung. Nahezu alle Computerleistungen lassen sich heutzutage übers Internet buchen, individuell skaliert und auf die persönlichen Ansprüche zugeschnitten. Welchen Stellenwert hat die eigene IT-Infrastruktur da noch? Eine Frage, die sich immer mehr Unternehmen stellen müssen.
SaaS, PaaS und IaaS heißen die Schlagwörter, an denen heute kaum ein Unternehmen mehr vorbeikommt. Längst beherrschen die Akronyme weite Teile der Business-IT. Gemeint sind Cloud-Lösungen im privaten oder öffentlichen Bereich. „Cloud Computing“, also das Rechnen in der Wolke, hat zum Angriff gegen den klassischen Firmenserver geblasen. Die Vorteile der Virtualisierung überzeugen nicht nur große Unternehmen. Auch der Mittelstand und kleinere Firmen liebäugeln mit den Möglichkeiten abstrahierter IT-Infrastrukturen, die über das Internet verfügbar sind und sich dem Gebrauch entsprechend abrechnen lassen.
Die Vorteile der Cloud
Die Allgegenwärtigkeit von Cloud-Lösungen beruht auf zahlreichen Vorteilen. Statt in eigene Rechensysteme zu investieren, können Unternehmen heutzutage zahlreiche IT-Leistungen über das Internet mieten. Diese Dienste lassen sich auf drei Ebenen unterscheiden:
- Infrastructure as a Service (IaaS)
- Platform as a Service (PaaS)
- Software as a Service (SaaS)
IaaS folgt dem Motto «rent a Sever» und stellt die unterste Ebene des Cloud Computings dar. Ein klassisches Beispiel für IaaS ist der Backup-Server, wie er in Deutschland zum Beispiel von Strato angeboten wird. Bei dieser Art von Service wird dem Nutzer eine vollwertige IT-Infrastruktur via Internet zur Verfügung gestellt. Rechenleistung, Storage, Netzwerk und andere Ressourcen werden nutzungsabhängig als virtuelle Dienste angeboten. Der Nutzer zahlt allein für die in Anspruch genommene Leistung. Alles, was die Hardware betrifft, fällt in den Aufgabenbereich des Anbieters. Unternehmen sparen durch diese IT-Lösung nicht nur die Hardware-Kosten, sondern auch die Kosten für die Wartung.
PaaS für Entwickler, SaaS für Endbenutzer
Während es sich bei IaaS um die Bereitstellung einer Basisinfrastruktur für den IT-Betrieb handelt, richtet sich PaaS an Systemarchitekten und Anwendungsentwickler. Dienstleistungen für Entwicklerplattformen bieten Funktionen für die schnelle und kostengünstige Entwicklung und Bereitstellung von Computeranwendungen. PaaS Services umfassen Middleware, Datenbanken und Entwicklungstools. Beispiele sind die App-Engine von Google oder das .NET-Framework von Microsoft.
SaaS – die dritte Stufe des Cloud Computings – richtet sich mit Software-Anwendungen an den Endkunden. SaaS-Services beinhalten alle für die Nutzung relevanten Komponenten. Hardware, Software, Wartung und Betrieb werden vom Anbieter bereitgestellt. Da der Service über das Internet in Anspruch genommen wird, entfällt für den Nutzer die Software-Installation. Für Unternehmen bietet diese Art der Softwarenutzung großes Einsparungspotenzial, da die kostenintensive Bereitstellung von Software-Ressourcen umgangen wird. Klassische SaaS-Dienste sind beispielsweise Google Docs oder Microsoft Live Services. (mc/hfu)