CNT: Warum Schweizer Unternehmen 2025 trotz geringer Inflation unter Druck stehen
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Zürich – Effiziente Einkaufsstrategien gewinnen für Schweizer Unternehmen im Jahr 2025 zunehmend an Bedeutung. Globale Unsicherheiten, steigende Kosten und sich verändernde Konsummuster stellen sie vor grosse Herausforderungen. Gleichzeitig eröffnen moderne Technologien und nachhaltige Ansätze neue Möglichkeiten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Digitalisierung spielt dabei eine entscheidende Rolle: Sie hilft Unternehmen, Einkaufsprozesse effizienter zu gestalten und langfristige Resilienz zu sichern. Wer auf innovative Lösungen setzt, kann nicht nur Kosten senken, sondern sich auch gezielt an die dynamischen Marktbedingungen anpassen und seine Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig stärken, erklärt Patrick Sommer, Managing Director des digitalen Beratungsunternehmens CNT Management Consulting in der Schweiz.
Die Inflationsrate war in der Schweiz zuletzt weiter rückläufig. Im Dezember 2024 betrug sie gerade noch 0,6 Prozent, im Jahresdurchschnitt 2024 waren es 1,1 Prozent im Vergleich zum Jahr davor. Trotzdem herrscht bei Wirtschaftstreibenden Kostendruck. «Obwohl die Teuerung in der Schweiz weiterhin moderat bleiben sollte, spüren Unternehmen die Auswirkungen globaler Preissteigerungen», erklärt Patrick Sommer und weiss, was dies für Betriebe bedeutet: «Das führt dazu, dass Einkaufsabteilungen mehr denn je gefordert sind, Kosten zu senken und Prozesse effizienter zu gestalten. Gleichzeitig dürfen Themen wie Nachhaltigkeit und Flexibilität nicht vernachlässigt werden.» Die wirtschaftliche Unsicherheit wirkt sich zudem auf das Konsumverhalten der Verbraucher aus, die sich insbesondere bei nicht notwendigen Ausgaben zurückhaltend zeigen. Dies setzt Unternehmen unter Druck, ihre Einkaufsstrategien präzise zu planen und anzupassen.
Digitalisierung als Wettbewerbsvorteil
Die Einführung digitaler Technologien ist ein zentraler Hebel, um Effizienz und Flexibilität im Einkauf zu steigern. Viele Schweizer Unternehmen, vor allem kleine und mittelständische Betriebe, zeigen ein wachsendes Interesse an der Digitalisierung ihrer Einkaufsprozesse. Dennoch herrscht oft Zurückhaltung, wie Sommer erklärt: «Die grössten Herausforderungen liegen in begrenzten finanziellen und personellen Ressourcen. Doch wer bereit ist, in moderne Technologien wie KI zu investieren, kann signifikante Effizienzsteigerungen erzielen.» Besonders KI-gestützte Analysen bieten Unternehmen neue Möglichkeiten, ihre Einkaufsstrategien zu optimieren. So können Bedarfsprognosen durch die Analyse historischer Daten und Markttrends deutlich präziser gestaltet werden. «Routineaufgaben wie die Rechnungsprüfung oder die Ausschreibung von Angeboten lassen sich durch KI effizienter abwickeln», so Sommer weiter. «Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehler und schafft Freiraum für strategische Aufgaben.» Ein weiteres Beispiel ist die Einkaufsautomatisierung, bei der Routinebestellungen automatisch ausgelöst und Bedarfsänderungen in Echtzeit berücksichtigt werden. Diese Technologien schaffen Transparenz und verbessern die Reaktionsfähigkeit.
Nachhaltigkeit: Ein strategisches Muss
Neben der Digitalisierung ist auch die Nachhaltigkeit ein wesentlicher Faktor für zukunftsfähige Einkaufsstrategien. «Unternehmen müssen ökologische und wirtschaftliche Ziele miteinander verbinden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben», betont Sommer. Eine nachhaltige Ausrichtung biete nicht nur Vorteile für die Umwelt, sondern werde zunehmend auch von Kunden und Geschäftspartnern erwartet. «Ein nachhaltiger Einkauf bedeutet nicht nur, grün einzukaufen, sondern auch, die gesamte Lieferkette kritisch zu betrachten. Die Wahl von Lieferanten, die umweltfreundlich und sozial verantwortlich agieren, wird zu einem entscheidenden Kriterium.» Sommer weist darauf hin, dass Nachhaltigkeit auch im Kontext regulatorischer Anforderungen an Bedeutung gewinnt. «Zukünftige Gesetzgebungen und Standards werden Schweizer Unternehmen dazu zwingen, nachhaltige Kriterien in ihre Einkaufsprozesse zu integrieren. Wer hier frühzeitig handelt, sichert sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern vermeidet auch potenzielle Risiken.»
Trends, die den Einkauf 2025 prägen werden
Flexibilität und Resilienz der Lieferketten sind weitere zentrale Themen, die Schweizer Unternehmen im Jahr 2025 beachten müssen. «Die globale Unsicherheit zeigt uns, wie wichtig es ist, auf Marktveränderungen schnell reagieren zu können», so Sommer. Unternehmen, die ihre Lieferketten strategisch diversifizieren und langfristige Ressourcenbindungen eingehen, seien besser aufgestellt, um Krisen zu meistern. Eine resiliente Lieferkette biete nicht nur Schutz vor Engpässen, sondern trage auch zur Stabilität der Geschäftsprozesse bei. Darüber hinaus bleibt die Automatisierung ein entscheidender Trend, der den Einkauf nachhaltig verändern wird. «Automatisierte Prozesse reduzieren administrative Aufwände und sorgen dafür, dass Unternehmen sich auf strategische Kernaufgaben konzentrieren können», erklärt Sommer. Auch die Nutzung von Echtzeitdaten für Entscheidungen wird immer relevanter. «Unternehmen, die datengetrieben arbeiten, haben einen klaren Vorteil, wenn es darum geht, Trends zu erkennen und schnell auf Veränderungen zu reagieren.»
Effizienz für alle Branchen entscheidend
Patrick Sommer ist überzeugt, dass Effizienzsteigerungen im Einkauf alle Branchen und Unternehmensgrössen betreffen. «Prozessoptimierungen sind nicht nur für grosse Konzerne ein Thema. Auch kleinere Unternehmen können von optimierten Prozessen profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken», sagt er. Die strategische Prozessoptimierung im Einkauf ist dabei ein zentraler Erfolgsfaktor. «Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Flexibilität sind die Säulen, auf denen erfolgreiche Einkaufsstrategien 2025 aufbauen müssen. Wer diese Elemente miteinander verbindet, wird langfristig profitieren und wettbewerbsfähig bleiben.» Effizienzsteigerung, Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind somit keine isolierten Themen, sondern greifen ineinander. Unternehmen, die ihre Einkaufsstrategien entsprechend ausrichten, sichern sich nicht nur Vorteile im Wettbewerb, sondern tragen auch aktiv zu einer resilienteren und nachhaltigeren Wirtschaft bei. (CNT/mc)