Cognizant-Präsident und -CEO Francisco D’Souza.
Zürich – Der Markt für Zahlungsverkehrssysteme wird sich in den nächsten zehn Jahren drastisch verändern und die Herausforderungen einer Konsolidierungswelle meistern müssen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die Cognizant, ein führender Anbieter von Informationstechnologie, Beratungsdienstleistungen und Geschäftsprozess-Outsourcing (BPO), zusammen mit dem Financial Services Club durchgeführt hat.
Befragt wurden mehr als 300 Entscheider von Banken und Finanzdienstleistern weltweit. Die weiteren Ergebnisse der Studie zeigen, dass 40 Prozent der Teilnehmer künftig nur noch zwei bis drei Zahlungsplattformen nutzen werden. Aktuell hat jedoch noch jeder fünfte (21 Prozent) von ihnen neun derartige Plattformen im Einsatz. Der Forschungsbericht zur Studie „The Changing Face of Payments: A Review of Current Payments Infrastructures and Implications for the Future» hat konkret untersucht, wie sich der Markt für Bezahlsysteme künftig verändern wird. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass rechtliche Rahmenbedingungen und Anforderungen einen grossen Einfluss auf die derzeitige Marktsituation, vorhandene Anbieter und auch Marktneueinsteiger haben werden. Obwohl die existierende Infrastruktur heutiger Bezahlsysteme derzeit noch gut ausgelegt ist, auch um den Zahlungsfluss sicherzustellen, wird sie dennoch künftig nicht mehr flexibel genug sein, um sich an veränderte rechtliche Bestimmungen anpassen zu lassen, so die Studie weiter. 63 Prozent der Umfrageteilnehmer geben zudem an, dass die heute bestehende Infrastruktur für Bezahlsysteme nach wesentlicher Anpassung und Veränderung verlangt.
Internet und mobile Technologien als Haupttreiber
Darüber hinaus zeigen die Studienergebnisse, dass bestehende Zahlungsabwicklungsprozesse durch das Aufkommen neuer Technologien revolutioniert werden. Banken mit Grosskunden- sowie mit Privatkundengeschäft nehmen vor allem internetbasierte Zahlungsmöglichkeiten als grössten Einflussfaktor auf ihre Zahlungsplattformen wahr. So geben rund 96 Prozent der Banken mit Privatkundengeschäft das Internet und weitere 82 Prozent mobile Technologien als die grössten Treiber für Veränderungen an. Banken mit Grosskundengeschäft erwarten hingegen, dass das Thema Cloud Computing einen grossen Einfluss haben wird. Um in Zukunft erfolgreich zu sein, müssen sich heutige Entscheider der Branche auf regulatorische Veränderungen sowie auf einen verschärften Wettbewerb einstellen und sich entsprechend anpassen. Laut Studie stufen die Befragten als wichtigste globale und innovativste Zahlungsplattform SWIFT ein, gefolgt von EBA Clearing, Vocalink und Equens.
Prozesse und Systeme an neue Anforderungen anpassen
„Zahlungsplattformen und Zahlungsabwicklungssysteme sind entscheidend für eine stabile Wirtschaft, weil Unternehmen und Privatpersonen erwarten, dass Transaktionen an die richtigen Empfänger, am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt sowie zu einem wettbewerbsfähigen Preis realisiert werden», sagt Chris Skinner, Vorsitzender des Financial Services Club. „Auf der einen Seite mindern technologische Fortschritte meist die Markteintrittsbarrieren und ermöglichen Unternehmen wie PayPal, Vodafone, Google und Apple an einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt zu partizipieren. Auf der anderen Seite verlangen neue rechtliche Bestimmungen, dass gerade Banken sich anpassen und sicherstellen, dass ihre Prozesse und Systeme neue Anforderungen einhalten. Dies erhöht den Druck, auf derartige Veränderungen rasch zu reagieren, um systemische Risiken zu minimieren. Aus diesem Grund sollten Organisationen stabile, skalierbare, prüfbare und damit eindeutig nachvollziehbare Systeme einsetzen.»
Harter Konkurrenzkampf für Clearinggesellschaften
„Wir befinden uns eindeutig in einer Phase, in der der globale Markt für Zahlungsverkehrssysteme bedeutenden Veränderungen unterworfen ist”, fährt Chris Skinner fort. „In Europa werden Clearinggesellschaften einem harten Konkurrenzkampf ausgesetzt sein. In Asien hingegen werden sich diese mit einigen überregionalen oder potenziell weltweiten Anbietern zusammenschliessen. Zudem erwarten wir, dass die grössten Länder, etwa die USA, ihre nationalen Infrastrukturen absichern.»
Tiefgreifende Veränderungen für die Branche
„In der heutigen Zeit bedeuten die Themen Globalisierung, sich ändernde Regularien, neue Technologien und die Anforderungen der Generation der ’Digital Natives’ tiefgreifende Veränderungen für die Branche. Aus diesem Grund fokussieren sich Banken und Finanzdienstleister verstärkt auf Flexibilität und Transparenz», sagt Tony Virdi, Vice President der Banking und Financial Services Practice von Cognizant Grossbritannien und Irland. „Neue Marktteilnehmer bergen auch immer ein gewisses Innovationspotenzial. Sie wollen Neuerungen in Bezug auf Prozesse und Technologie vorantreiben, um Kundenanforderungen und gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden. Beispiele hierfür sind just-in-time Zahlungsvorgänge, Zahlungsaufträge von Unternehmen, ausgelagerte Konformitätsprüfung sowie andere Back Office-Aktivitäten. Darüber hinaus bedeutet die Art, wie wir künftig bezahlen, mobil oder online, dass Banken für die Zukunft gerüstet sein müssen. Aus diesem Grund müssen sie in innovative Technologien investieren und neue Prozesse etablieren. Vor allem, um Verbraucher der sogenannten ‘Next Generation‘ trotz eines hart umkämpften und regulierten Umfelds zu bedienen.»
Bedarf an Technologieexpertise
Tony Virdi fügt hinzu: „Cognizant unterstützt bereits einige Kunden dabei, die Herausforderungen im Zusammenhang mit dem einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum SEPA und der Initiative ‘Faster Payments‘ zu meistern. Wir verfolgen ganz genau, ob sich rechtliche Bestimmungen von Institutionen wie beispielsweise der unabhängigen Bankenkommission ‘Independent Commission on Banking‘ sowie dem Dodd-Frank Act verändern und welche Auswirkungen diese auf unsere Kunden haben werden. Wir sehen ganz klar, dass es hier Bedarf an entsprechender Technologieexpertise gibt. Also Nachfrage nach genau der Expertise, die zu den Stärken von Cognizant gehört. Die Ergebnisse des Studienberichts bestätigen zudem unsere strategische Ausrichtung auf den Bereich Zahlungsverkehrsinfrastrukturen. Gerade, weil dieser zu den kritischen Aspekten gehört, geht es um den aktuellen und zukünftigen Wandel der Branche.» (Cognizant/mc/ps)
Über die Studie
Im Rahmen der Studie wurden über 300 Experten von Banken (30 Prozent), Technologieanbietern (24 Prozent) und Beratungsunternehmen (19 Prozent) befragt. Weitere 11 Prozent der Studienteilnehmer sind bei Finanzinstituten beschäftigt oder Anbieter von Zahlungsabwicklungsvorgängen. Die Teilnehmer repräsentierten alle Ebenen des betrieblichen Managements, darunter das mittlere Management (29 Prozent), Berater (22 Prozent), Führungskräfte, Geschäftsführer und Abteilungsleiter (30 Prozent).
Die Befragten stammen vorwiegend aus Europa und stellen einen Anteil von 74 Prozent. Der Anteil der Studienteilnehmer aus Grossbritannien bildet mit 34 Prozent die Mehrheit. Weitere 12 Prozent der Befragten stammen aus Nordamerika, der weitere Anteil aus dem Rest der Welt.
Die Studie umfasst Kreditausfallgesellschaften sowie Anbieter von Zahlungsabwicklungsdiensten, darunter Banken sowie Nicht-Banken. Jeder vierte dieser Anbieter wickelt Zahlungsvorgänge mit einem täglichen Volumen in Höhe mehrerer Millionen US-Dollar ab, bei jedem fünften umfasst dieses Volumen sogar über eine Milliarde US-Dollar jährlich.
Über den Financial Services Club
Der Financial Services Club bietet Dienstleistungen an, die sich an Führungskräfte und Entscheidungsträger aus Banken, Versicherungen, Technologieunternehmen, Beratungsfirmen und andere Unternehmen richtet. Das Angebot unterstützt bei der Planung und dem Verständnis in Bezug auf das betriebliche Umfeld und den Markt für Finanzdienstleistungen in Grossbritannien. Gemäss dem Motto „Die Kluft zwischen heute und morgen überbrücken”, bietet der Club einen Einblick in die Zukunft der Finanzmärkte und bietet hunderten von führenden Experten ein Forum. Der Club organisiert zwischen 10 bis 15 Veranstaltungen pro Jahr, die sämtliche Aspekte der Branche aus der Sicht von Praktikern, Gesetzgebern und Zukunftsforschern beleuchten. Weitere Informationen unter: www.fsclub.co.uk
Über die Banking, Financial Services und Insurance Practice von Cognizant
Der Banking & Financial Services-Bereich von Cognizant, der Banken, Versicherungen und Transaktionsabwicklung umfasst, ist das grösste Branchensegment des Unternehmens. Neun der 15 führenden Finanzinstitute in Nordamerika, vier der fünf in Grossbritannien, und weitere führende Finanzinstitute im asiatisch-pazifischen Raum und Europa, zählen zu den Kunden. Zu diesem Segment gehört auch „Cognizant Business Consulting”. Hier arbeiten Branchenexperten weltweit mit strategischen Kunden zusammen und stellen ihnen Lösungen für alle Aspekte des Finanzdienstleistungsbereichs zur Verfügung. Auf dieses Segment entfällt der grösste Anteil der Einkünfte des Unternehmens. Es erwirtschaftete im ersten Quartal 2011 41,6 Prozent der Einkünfte von Cognizant.
Über Cognizant
Cognizant (Nasdaq: CTSH) ist ein führender Anbieter von Informationstechnologie, Beratungsleistungen und Geschäftsprozess-Outsourcing (BPO) und darauf ausgerichtet, weltweit führende Unternehmen in ihrem Kerngeschäft zu stärken. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Teaneck, New Jersey (USA). Cognizant vereint eine ausgeprägte Unternehmenskultur, die der Kundenzufriedenheit gewidmet ist, Technologie- und Innovations-Know-how, Branchenwissen und weltweit agierende Mitarbeiter, die das Motto „Future of Work” verkörpern. Mit mehr als 50 globalen Entwicklungszentren und rund 111.000 Mitarbeitern (Stand: 31. März 2011) ist das Unternehmen auf der NASDAQ-100-Liste, der S&P-500-Liste, der Forbes-Global-2000-Liste sowie auf der Fortune-500-Liste vertreten und zählt somit zu den leistungs- und wachstumsstärksten Unternehmen der Welt. Weitere Informationen unter www.cognizant.com und auf Twitter unter Cognizant.