Zürich – Woraus besteht ein Versicherungsprodukt? Hauptsächlich aus einem Prämienmodell sowie Obliegenheiten und Rechtspflichten der Parteien. Im Fall einer Motorfahrzeugversicherung werden die Produktelemente einmal starr definiert und gelten anschliessend für jede Police, die abgeschlossen wird. Ob ich einen Porsche Cayenne versichern will oder einen Fiat 500 – die Versicherungsbedingungen sehen gleich aus, nur die Versicherungsprämie dürfte beim Porsche leicht höher sein.
Die Versicherungsprodukte im Privatkundengeschäft sind hoch standardisierte Massenprodukte – one size fits all.
«One size fits» all oder massgeschneidert?
Demgegenüber sind Industriepolicen sehr individuell auf den jeweiligen Kunden zugeschnitten. Im Extremfall handelt es sich bei jeder einzelnen Police um ein handgefertigtes Einzelstück nach Mass. Von einem standardisierten Versicherungsprodukt mit einer allgemeingültigen Produktdefinition kann in diesem Fall gar nicht gesprochen werden.
Ist es möglich, die Vorteile einer industriellen Produktdefinition mit den Vorteilen einer kundenspezifischen Ausprägung zu kombinieren? Wir sind der Meinung: Ja!
Zusammenspiel von Produkt und Vertrag neu gedacht
Wer mit Produkten schneller am Markt ist, wer Services schneller auf den Kunden abstimmen und Prozesse ad hoc anpassen kann, der sichert sich auf dem Versicherungsmarkt große Wettbewerbsvorteile.
Mit dem klassischen Wasserfall-Modell – Anforderungen, Spezifikation, Software-Entwicklung, Testing, Markteinführung – kommen die benötigten Versicherungsprodukte zu spät und zu wenig flexibel auf den Markt.
In der Consor Universal Design Engine werden Versicherungsprodukte mit Klauseln, Geschäftsregeln, Tarifmodell, Workflow und Druck-Output verständlich und einfach definiert. Wir sprechen von modellieren, da es sich um ein Modell des Endprodukts handelt, das letztlich noch mit konkreten Daten wie Versicherungsnehmer etc. befüllt werden muss.
Write once, use many!
Klauseln werden mittels Drag-and-Drop an die richtige Stelle gezogen, Eingabefelder werden ad hoc definiert, Geschäftsregeln können mittels einer einfachen Formelsprache abgebildet werden. Mit der Definition von Geschäftsregeln lässt sich die ganze Komplexität und Vielfältigkeit des Industriegeschäfts meistern. Allgemein gültige Regeln werden in Komponenten ausgelagert und in unterschiedlichen Produkten wiederverwendet.
Ein zentrales Element eines Versicherungsprodukts stellen die verschiedenen Druckerzeugnisse wie Angebot, Police, Zertifikate etc. dar. Gegenüber dem Kunden manifestiert sich das eher abstrakte Versicherungsversprechen erst mit dem physischen Vorhandensein einer Police. Mit Universal wird auch der Druckoutput entsprechend den Corporate Design Vorgaben der Versicherung modelliert. Wiederkehrende Elemente wie ein Policen-Deckblatt oder die Vorstandsleiste werden dabei einmalig definiert und anschließend modular wiederverwendet.
Weshalb nicht programmieren?
Natürlich können die Versicherungsprodukte mit all ihren Ausprägungen auch durch einen Softwareentwickler beispielsweise in Java-Code programmiert werden. Auch kleine Änderungen – wie beispielsweise erweiterte Klauseln in den allgemeinen Bedingungen – benötigen dann aber das Fachwissen eines Softwareentwicklers. Dies bedingt für jede Produktänderung einen neuen Software-Release. Ein durch die Kundenbedürfnisse getriebenes, agiles Vorgehen ist mit diesem Ansatz nicht möglich.
Die Kunst der schnellen Anpassung an die Umwelt
Demgegenüber kann ein modelliertes Produkt einfach und hoch effizient den Marktbedürfnissen angepasst werden. Das Ausrollen neuer oder veränderter Produkte findet ohne neue Softwarelieferung statt. Die Time to market verkürzt sich deutlich.
Eine neue Klausel in den speziellen Bedingungen? Wird einfach reinkopiert. Zusätzliche Dokumente? Das Layout wird mittels Drag-and-Drop in der Print-Engine erstellt. Eine zusätzliche Plausibilisierung der Eingabedaten? Wird einfach im Formeleditor erfasst. Alles in einer Oberfläche und ohne Kenntnisse einer Programmiersprache.
Fach oder IT?
Wie findet die klassische Kommunikation zwischen dem Produktmanagement der Fachabteilung und der IT statt? Im besten Fall über Workshops, Anforderungslisten, Spezifikationen – im schlechtesten Fall ad hoc auf Zuruf.
Die Möglichkeit, Versicherungsprodukte zu modellieren, führt zu einer neuen Form der Zusammenarbeit zwischen Fachbereich und IT. Ein Business Analyst aus dem Fachbereich und ein Vertreter der IT haben mit einem Produktmodell eine neue, gemeinsame Basis, um Unklarheiten auf den Tisch zu bringen und zu bereinigen.
Im Idealfall modellieren die Business Analysten und IT Fachkräfte gemeinsam die Versicherungsprodukte. Der Business Analyst konzentriert sich beispielsweise auf das genaue Wording und die Dokumentenerstellung während der IT Spezialist das fachliche Regelwerk abbildet.
Die Design Engine von Consor Universal wird so zu einem Enabler für eine moderne und effiziente Produktmodellierung in der Industrieversicherung. (Consor/mc/hfu)