Crealogix schreibt wieder Gewinn und bezahlt eine Dividende
Zürich – Der Finanzsoftwareanbieter Crealogix hat im Geschäftsjahr 2016/17 (per Ende Juni) den Umsatz um fast ein Fünftel gesteigert und unter dem Strich die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Die Aktionäre sollen nach einer zweijährigen Pause nun wieder in den Genuss einer Dividende kommen. Mittelfristig sollen Umsatz und Profitabilität noch stärker zulegen.
Crealogix ist zurück in der Erfolgsspur. Nach «anspruchsvollen Jahren» zahle sich die Strategie aus, sagte CFO Philippe Wirth an der Ergebnispräsentation am Dienstag. Tatsächlich verbesserte sich das Unternehmen bei allen Schlüsselkennzahlen.
Die Nettoerlöse stiegen 18% auf 74,9 Mio CHF. Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA verdoppelte sich beinahe auf 7,3 Mio CHF, was einer Marge von 10% entspricht. Und beim Ergebnis resultierten wieder ein Gewinn (1,4 Mio CHF), nachdem das Unternehmen drei Jahre lang Verluste erlitten hatte.
Zufrieden ist das Management auch mit dem markant höheren Free Cashflow von 7,0 Mio CHF (VJ 0,7 Mio). Die Aktionäre sollen nun wieder in den Genuss einer Dividende kommen, so wird eine Ausschüttung von 0,50 CHF pro Aktie vorgeschlagen.
«Führend im Mobile Banking»
Das Management erklärt sich den Erfolg damit, dass Crealogix nun die richtigen Produkte im Angebot habe. Eine führende Position habe die Gesellschaft im Mobile Banking, wo eine offene und somit flexible Plattform angeboten werde. «Dadurch können wir neue Elemente wie zum Beispiel eine Gesichtserkennung rasch integrieren», sagte CEO Thomas Avedik.
Ausserdem würden Banken befähigt, breitere Angebote bereitzustellen – zum Beispiel auch Produkte anderer Banken auf einer Plattform zu integrieren. Neue EU-Richtlinien, die im Bereich des Zahlungsverkehrs in Kraft treten sollen, würden diesen Trend beschleunigen, hiess es.
Gewachsen ist das Unternehmen aber auch dank der stärkeren Internationalisierung. Erstmals hätten schweizerische und ausländische Kunden gleich viel zum Umsatz beigetragen, hiess es. Im Vorjahr hatte der Auslandanteil 45% betragen, im Jahr davor erst 32%. Ein Schwerpunkt bilde bei der weiteren internationalen Expansion Asien, sagte CEO Avedik. «Wir schauen uns die ganze Region an», fügte er an. Namentlich erwähnte er Malaysia, Indonesien, Hongkong und Singapur.
EBITDA beinahe verdoppelt
Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2017/18 ist zuversichtlich. Trotz der «anhaltenden Unsicherheiten im aktuellen Marktumfeld» rechnet das Management auch für das laufende Jahr mit einem zweistelligem Umsatzwachstum und einer weiteren Steigerung des EBITDA.
Modifiziert wurden ausserdem die mittelfristigen Zielvorgaben: So soll das internationale Geschäft in Zukunft mindestens 70% zum Umsatz beisteuern (bisheriges Ziel: >50%) und die EBITDA-Marge mindestens 15% (>10%) betragen. Unverändert ist das Wachstumsziel, wonach der Umsatz jährlich um mindestens ein Fünftel zulegen soll. «Mittelfristig» bedeutet laut CFO Wirth «in maximal fünf Jahren».
Um die Mittelfristziele zu erreichen, seien auch Übernahmen geplant, sagte CEO Avedik. «Wir suchen auch nach sinnvollen Akquisitionszielen» mit neuer Technologie oder neuen Produkten.
Selbstverständlich solle Crealogix aber auch aus eigener Kraft wachsen, wurde betont. «Banken werden ihre Budgets für Digitalisierung dauernd erhöhen», sagte Strategiechef Richard Dratva.
Von Analysten erhielt das Management Lob für die Resultate. «Die Gesellschaft ist damit weiter im Fahrplan», schrieb zum Beispiel die Neue Helvetische Bank. Und: «Es wird weiterhin geliefert, was versprochen wurde.» Nachdem die Gesellschaft in den letzten Jahren viel Geld in die Entwicklung einer neuen Digital-Banking-Plattform investiert habe, sei man nun wieder klar zur Profitabilität zurückgekehrt.
Auch an der Börse hatten die Optimisten Oberwasser: Die Crealogix-Papiere legten bei überdurchschnittlich hohen Volumen 5,0% zu (SPI: +0,4%). (awp/mc/ps)